von Reiner Praschag

Die erste Gemeinschaftshaltung mit anderen Arten beschreibt Mell (1938): „Auf die mit ihr im gleichen ummauerten Gartentümpel gehaltenen Emydinen wirkte sie durchaus nicht gefährlich. Sie rissen der wenig Geschickten das Futter vor und aus dem Maul weg, ohne einen Abwehrversuch von ihr zu erfahren, und die Großkopfschildkröte war stets die letzte, die satt wurde.“

Die Gemeinschaftshaltung von Platysternon mit anderen Schildkrötenarten haben auch Klingelhöffer (1959) und einige seiner Zeitgenossen versucht. Das scheint nicht gut gegangen zu sein, entweder zeigten sich die Großköpfe unverträglich, oder sie litten unter den Tagesaktivitäten der Mitbewohner. Ich halte jede meiner Großkopfschildkröten einzeln, schon vom ersten Lebenstag an.

Nahrung in der Natur
Mell (1938) schreibt diesbezüglich: „Der gefährlich aussehende Hakenschnabel ist nicht Waffe, sondern dient zum Abreißen und Zertrümmern der auf den Bachsteinen sitzenden Gehäuseschnecken, die die Hauptnahrung der Art bilden. Der kurze dünne Hals balanciert den schweren steinähnlichen Kopf nur mühsam und gestattet kein Vorwärtsschnellen, auch ein Vorstrecken nur in beschränktem Maße, und Platysternon ist infolgedessen Fischen und Krebsen gegenüber ganz ungewandt, ja man kann schon fast sagen ‚hilflos’. Gefangene nehmen natürlich Fischfleisch an, billiger verpflegt man sie mit in Stücke geschnittenem Hühnerdarm, und sie hielten jahrelang dabei aus.“ Demgegenüber bemerkt Budde (1986) von dem Bach bei Hongkong, dass er dort keine Schnecken fand. Er konnte nur Welse, Kaulquappen und viele Garnelen als mögliche Nahrung feststellen.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 40