Text und Fotos von Martin Dieckmann

Die Seychellen! Schon der Name allein lässt ans Paradies denken. Hier gibt es keine Hotelburgen oder Fast-Food-Restaurants. Auf den Seychellen geht fast nichts schnell – dafür locken einsame Strände mit weißem Sand, umspült vom klaren Meer und beschattet von Palmen.

Dass hier die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und man sich in eine andere Welt versetzt fühlt, liegt wohl auch daran, dass man hier noch Reptilien findet, wie sie nur noch an wenigen Stellen der Erde leben. Schon lange bevor der Mensch erschien, wurden die Seychellen von ihnen beherrscht: Verschiedene Arten von Riesenschildkröten stapften über die Inseln, während Krokodile die Gewässer bewohnten. Mit der Ankunft des Menschen endete die über Millionen Jahre andauernde Herrschaft dieser Tiere. Die auf Granitinseln beschränkten Arten wurden ausgerottet.

William Revett, Matrose auf dem britischen Schiff Ascension, das den ersten uns bekannten Besuch auf den Seychellen machte, beschrieb „Landschildkröten von so ungeheurer Größe, die man nicht glauben kann; von denen die Leute wenig Gelüste hatten zu essen, da sie so ungeschlacht und große Tiere waren mit fünf Nägeln wie ein Bär“. Auch John Jordain von der Ascension machte Anmerkungen über die Riesenschildkröte. „So kehrte das Boot zurück und brachte so viele Landschildkröten mit, als es gut tragen konnte. So blieben wir in der Nähe der anderen Inseln. Die Schildkröten gaben gutes Fleisch, gleichsam dem des Rindes, aber unsere Männer wollten davon nach zwei oder drei Mahlzeiten nicht mehr essen, da sie so schrecklich anzuschauen waren vor dem Kochen; acht von ihnen füllten fast ganz das Schiff.“ Schrecklich oder nicht, für die Schildkröten gab es keine Gnadenfrist. Spätestens mit der Errichtung menschlicher Siedlungen wurden sie in großer Zahl gefangen. Ihre Größe und Langlebigkeit machten die Tiere zum idealen Schiffsproviant. Unvermeidlich führte die große Nachfrage zu ihrer Ausrottung.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 43