von Markus Lohmann und Sandra Hülsmann

Im letzten Frühjahr hat es unsere kleine Familie als letzte Station einer fünfmonatigen Reise nach Malaysia verschlagen, nachdem wir einige Zeit in Australien, Thailand und Myanmar verbracht hatten. Der Reisegrund, ein Sabbatjahr, näherte sich dem Ende, und zum Schluss der Reise ist es uns endlich gelungen, einen Ort zu finden, an dem wir als Familie auf unkomplizierte Art und Weise ein kleines Volontariat machen konnten. Nach all dem wundervollen Getier, das wir vor allem in Australien bestaunen durften, hatten wir das Bedürfnis, etwas zurückzugeben.
So lag es nahe, dem Tipp einer Freundin nachzukommen und auf einer Trauminsel im südchinesischen Meer Schildkröten zu retten. Vom alt-hippieesken Inselchen Ko Phayam in Thailand ging es per Bus nach Phuket, von dort über Kuala Lumpur und Melaka nach Mersing in Malaysia, einem kleinen Hafenstädtchen im Südosten des Landes.

Paradies zwischen Monokulturen
Die fünfstündige Fahrt von Melaka verlief ausschließlich durch Ölpalmen-Monokulturen – kaum vorstellbar, dass dort bis vor Kurzem mal Regenwald gewesen sein muss. Unglaublich trist! Von Mersing ging es mit einer rasend schnellen Fähre nach Palau Tioman, unserer letzten Station der Reise. Im Vergleich zum Festland ist die Insel erheblich weniger entwickelt als gedacht, kaum Straßen, keine Hochhäuser, sehr tropisch und mitten im Maritime National Park gelegen.
Glasklares Wasser, nette Menschen und ein lustiges Häuschen mit Klimaanlage begrüßen uns am menschenleeren Strand. Morgens sitzt ein Affe auf dem Geländer des Frühstückraums und glotzt uns an, überlegt kurz, springt dann rüber und nestelt mit seinen geschickten Fingern eine frisch getoastete Scheibe Brot direkt aus dem glühenden Toaster. Sind wir in Thailand noch in Wald und Bergen herumgekraxelt, um mal ein paar Affen zu sehen, machen die Kollegen hier direkt an den Hütten ordentlich Alarm. Dafür werden sie von den Malaien mit Steinschleudern beschossen oder mit Chinaböllern beworfen. Trotzdem verliebt sich unser Sohn in ein kleines Affenbaby mit Häkelpullover und Mini-Windel, das sich die Nachbarin als Haustier hält. Überrascht sind wir von den bis zu einen Meter großen Waranen, die überall auf der Insel herumlungern. Hätten die Tierchen nicht im Verhältnis zu ihrer Körpergröße einen unproportional kleinen Kopf, könnte man denken, es handle sich um Krokodile; die gibt es hier allerdings gar nicht.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 50