von Enrico Büttner

Mit ihrem ausgesprochen langen Hals sind die indoaustralischen Schlangenhalsschildkröten der Gattung Chelodina beeindruckende Tiere. Die dankbaren Pfleglinge werden erfolgreich gehalten und regelmäßig in Menschenobhut vermehrt. Neben Klassikern der Terraristik wie der Gewöhnlichen Schlangenhalsschildkröte (C. longicollis) oder McCords Schlangenhalsschildkröte (C. mccordi) werden zunehmend auch andere Chelodina-Arten gepflegt und nachgezogen. Dazu zählt die mit diesem Beitrag näher vorgestellte Nördliche Schlangenhalsschildkröte, Chelodina oblonga rugosa (Ogilby, 1890). Ihre Vermehrung gelingt regelmäßig (Hausmann 1979, Rhodin & McCord 1990, Schulz 2000, Meier 2004, pers. Mittlg. Helm).

Systematik
Bisher standen in der Hauptsache die Schmuckschildkröten der Gattung Trachemys (z. B. Buchstaben-Schmuckschildkröte, T. scripta, und Kinnfleck-Schmuckschildkröte, T. callirostris) für den steten und bisweilen verwirrenden Wandel systematischer Ansichten: Im Lauf der Jahrzehnte wurden aus einer einzigen Gattung mehrere, und Unterarten wurden im Rahmen weiterer Untersuchungen mal der einen, mal der anderen Art zugeordnet, erhielten Artstatus oder diesen wieder aberkannt.
Mittlerweile aber sind die Wissenschaftler auf dem besten Wege, auch bei Schlangenhalsschildkröten „Unruhe“ zu stiften. So war die Nördliche Schlangenhalsschildkröte von Neuguinea in Liebhaberkreisen lange Zeit unter der wissenschaftlichen Bezeichnung C. rugosa bekannt. Dann aber hieß sie C. siebenrocki, und man musste sich „umgewöhnen“. Es blieb nicht dabei: In jüngerer Zeit trat der Name C. oblonga in Kraft (Turtle Taxonomy Working Group 2014). Vor dieser Umbenennung aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen trug die im Südwesten Australiens vorkommende C. colliei den Namen oblonga.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 58