Ein Überblick über die Blauzungenskinke und Tannenzapfenechsen der Gattung Tiliqua
Die Familie der Skinke ist mit ca. 1.200 Arten die artenreichste der Echsenfamilien. Die Gattung Tiliqua ist dagegen zwar artenarm, enthält aber besonders charakteristische, weltbekannte, große und kräftige Echsen. Sie gehören ohne Frage zu den echten Echsen-Persönlichkeiten und sind seit Jahrzehnten begehrte Terrarientiere. von Luca Spaczek
Alle Arten der Gattung Tiliqua werden im Deutschen als Blauzungenskinke bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man unter diesem Namen allerdings nur die Arten der Gattung Tiliqua abzüglich der Tannenzapfenechse T. rugosa, die aufgrund ihres einzigartigen Aussehens früher auch in die eigene, inzwischen synonymisierte Gattung Trachydosaurus gestellt wurde.
Die Neuguinea-Riesenblattschrecke, Siliquofera grandis
Seit wenigen Jahren erobert die charismatische Riesenblattschrecke Siliquofera grandis die Herzen der Terrarianer. Mit ihrer grünen Färbung und den sehr blattähnlichen Flügeln, die sogar eine Blattäderung überzeugend imitieren, sind die imposanten Schrecken zwischen grünem Laub hervorragend getarnt. Auf die Flügel bezieht sich auch der wissenschaftliche Name der Art, der „Großer Schotenträger“ bedeutet. von Frank Glaw & Timon Glaw
Siliquofera grandis gehört zu den Langfühlerschrecken (Ensifera). Hierbei handelt es sich um eine Unterordnung der Heuschrecken, die weltweit mehr als 8.000 bekannte Arten umfasst. Charakteristisch für diese Tiergruppe sind die beiden langen Antennen am Kopf, die meist deutlich länger sind als der Körper. Zusammen mit anderen Giganten wie z. B. den Sägeschrecken der Gattung Saga oder Pseudophyllus titan gehören die Neuguinea-Riesenblattschrecken zu den größten Heuschrecken der Erde. Die Weibchen werden vom Kopf bis zu den Flügelspitzen bis zu 13 cm lang, bis zu 32,5 g schwer, und ihre Flügelspannweite beträgt ungefähr 25 cm, während die kleineren Männchen mit maximal 13,4 g nur etwa halb so viel wiegen (Korsunovskaya et al. 2020).
Oldie but Goldie – die Sägerückenagame (Calotes calotes) im Terrarium
Sägerückenagamen sind Klassiker der Terraristik, obwohl sie nie eine besonders weite Verbreitung erreicht haben und als eher schwierig gelten. Sie sind ein südostasiatisches Pendant zu den Chamäleons – als Baumbewohner mit Hang zur sozialen Unverträglichkeit und einem beeindruckenden Farbwechselvermögen. Haltung und Nachzucht sind gut möglich, besonders auf die Flüssigkeitsversorgung der Tiere ist dabei aber größter Wert zu legen. von Philipp Haag
Im Jahr 2003 wurde ich in ihrem natürlichen Lebensraum das erste Mal auf die wunderschöne Sägerückenagame (Calotes calotes) aufmerksam. Meine Frau und ich unternahmen unsere erste Fernreise. Wir erkundeten den Südwesten von Sri Lanka. Unser Hotel lag auf einer Landzunge zwischen dem Bentota-Fluss und dem Indischen Ozean. Die Gegend war wenig erschlossen. Neben wenigen Hotelanlagen gab es einige kleine Dörfer. Ansonsten war damals noch sehr viel Tieflandregenwald in dieser Region vorhanden. Bei meinen Recherchen zu diesem Artikel habe ich mir das Gebiet noch mal bei Google Earth angeschaut. Der Wald ist heute an vielen Stellen unterbrochen, und aus kleinen Dörfern wurden Siedlungen. Leider ist mein Bildmaterial von 2003 unbrauchbar. Ich besaß noch keine Digitalkamera, und meine Filmrollen (die älteren Leser werden sich erinnern) haben das feuchte Klima nicht unbeschadet überstanden ...