von Hans - Dieter Philippen
Vor knapp zehn Jahren waren Steppenschildkröten (Agrionemys horsfieldii) schon einmal Titelthema der MARGINATA (Ausgabe Nr. 6). Seitdem hat sich jedoch einiges im Bereich Forschung zu dieser Art getan, und dementsprechend ist das Wissen über ihre Biologie gewachsen. Es gibt nun sogar ein umfangreiches Buch über die Haltung der Steppenschildkröte, das nahezu alle bisher bekannt gewordenen Fakten und Erfahrungen präsentiert (Fass 2013).
Neben solchen vivaristischen Erkenntnissen kamen aber auch neue, interessante systematisch-taxonomische Arbeiten sowie verschiedene, überaus wichtige ökologische Forschungsarbeiten dazu, deren Resultate die für eine Haltung der Art in menschlicher Obhut fundamental wichtig sind.
Was Grundsätzliches zur Steppenschildkröte angeht, so verweise ich auf meine Ausführungen in MARGINATA Nr. 6 (Philippen 2005). An dieser Stelle möchte ich verstärkt auf neue Erkenntnisse eingehen.
Systematik
Wurden bisher nur drei bzw. vier Unterarten anerkannt, so hat sich das Bild inzwischen verschoben. Die Anzahl der beschriebenen Formen hat sich inzwischen auf sieben erhöht, deren Anerkennung ist aber teilweise strittig. Dies gilt auch für der Einschätzung, ob es sich bei A. horsfieldii um eine Art mit verschiedenen Unterarten handelt, oder aber ob unter diesem Namen bisher mehrere Arten mit verschiedenen Unterarten zusammengefasst wurden.