México increíble – unglaubliches Mexiko
Mexiko ist warm, es wird scharf gegessen, und Tequila gehört überall dazu. So oder so ähnlich lauten oft die allgemeinen Vorstellungen, denkt man an dieses lateinamerikanische Land. Zum Teil stimmt das sogar. Doch Mexiko ist mehr als das – sehr viel mehr! Über zehn Jahre bereist unser Autor nun schon das Land und hat dort viele neue Freunde und Familie gefunden – und zahlreiche Amphibien, Reptilien und Wirbellose. von Thomas Rönisch
Mexiko definiert sich in erster Linie durch herzliche Menschen, atemberaubende Landschaften, eine phänomenale Esskultur, die sogar UNESCO-Welterbe ist, und nicht zuletzt durch seine Geschichte und immer noch gelebte, viele Jahrhunderte zurückreichende Kultur. Das Land ist bunt und bietet wirklich jedem Reisenden das Besondere. Mexiko bereist man nicht einfach, man erlebt es!
Schlangensuche mit Komfort – unterwegs in den Everglades in Florida
Die Everglades in Florida gehören für viele Terrarianer zu den Wunschzielen, die man wenigstens einmal im Leben gesehen haben muss. Es locken nicht nur Mississippi-Alligatoren, Spitzkrokodile und Rotkehlanolis, sondern auch zahlreiche Schlangenarten – und eine ganze Reihe von sesshaft gewordenen reptilischen Neubürgern. Deren prominentester Vertreter: der Tigerpython. von Ole Dost
Leise schnurrt der Motor des komfortablen Jeep Cherokee Latitude durch die Tropennacht. Ich sitze bequem im Ledersitz und freue mich über einen lokalen Radiosender, der endlich mal richtig gute Rockmusik überträgt; angenehm temperiert von der Klimaanlage labe ich mich an einem Erfrischungsgetränk. Ich fahre nicht über heimische Autobahnen, sondern bin auf Schlangensuche in einem fernen Reptilienparadies. Unter normalen Exkursionsumständen würde ich mich jetzt über meine Bequemlichkeit ärgern, und mein Gewissen würde mir die Verschwendung von kostbarer Zeit für die Tiersuche in der Natur vorwerfen. Aber genau so, geradezu dekadent im klimatisierten SUV, bin ich auf Reptilienpirsch.
Die Top 10 der Gefahren beim Herping
Herping, also die Suche nach Amphibien und Reptilien, ist zu einem Hobby geworden, an dem sich viele Amerikaner und Europäer gleichermaßen freuen, ob im Frühling, Sommer oder Herbst. Allerdings ist nicht alles Spiel und Spaß, wenn man im Freien unterwegs ist und seine Zeit mit Herping verbringt. Es gibt eine ganze Reihe von unvorhergesehenen Gefahren oder Problemen, die sich ergeben und den Tag des Vergnügens in einen Tag des Unglücks verwandeln können. Hier eine Liste mit zehn häufigen Gefahren, denen man bei einem Aufenthalt in der Natur aus dem Weg gehen sollte. von Leo Spinner
1. Bienen – allergisch oder nicht
Eine der häufigsten Gefahren, denen man beim Herping begegnet, ist das Risiko von Bienen- oder Wespenstichen. Es ist ganz typisch für Herper, dass sie sich in Situationen begeben, in denen sie auf diese Insekten treffen. Wiesen, Müllansammlungen, die oft jahrelang ungestört herumliegen, Steinmauern und Eisenbahnschienen sind von großer Anziehungskraft für Bienen und Wespen ebenso wie für Herper. Je unwirtlicher ein Gebiet erscheint, desto wahrscheinlicher ist ein Zusammentreffen.
Ich kann mich an viele Gelegenheiten erinnern, bei denen ich eine alte Auto-Motorhaube im hohen Gras umgedreht habe, nur um darunter einen Bienenstock zu finden. Manchmal ist der Bienenstock an der Motorhaube angeklebt und man bemerkt ihn nicht unbedingt sofort. In einem solchen Fall ist es am besten, die Motorhaube schnell wieder herunterzuklappen und so rasch und so weit wie möglich in eine sichere Entfernung zu rennen! Erstaunlicherweise wissen die Bienen oft nicht, was passiert ist, und schicken einfach ein paar Exemplare aus, um die Gegend zu überprüfen. In anderen Fällen kann es vorkommen, dass man den Bienenstock so sehr stört, dass ein Schwarm aufsteigt, und dann kann es Stunden dauern, bis man das Gebiet wieder sicher betreten kann.
Auf der Suche nach dem Falschen Chamäleon in der Caatinga Brasiliens
Unwillkürlich denkt man bei Brasilien zuerst an Regenwald, aber das riesige Land in Südamerika hat noch viele andere Ökoregionen zu bieten. Eine besonders interessante ist die Caatinga, eine ausgedehnte Dornbuschsavanne im Nordosten des Landes. Die Winter sind heiß und trocken, die Sommer heiß und feucht. Dies ist die Heimat eines außergewöhnlichen Leguans, der in seiner Heimat auch als „Falsches Chamäleon“ bezeichnet wird. von Rolf Leptien
Die recht unwegsamen Teile der Caatinga sind auch die Heimat zahlreicher brasilianischer Legenden, wie etwa die von den Cangaceiros, die seinerzeit in Robin-Hood-Manier eher mit Gewalt als Recht die Not der Armen zu lindern suchten. In jungen Jahren hatte ich einmal diese Geschichte gelesen und war so fasziniert davon, dass ich unbedingt immer an den Ort des Geschehens wollte. Lange hat‘s gedauert, aber schließlich war ich endlich da. Natürlich nicht gerade der Cangaceiros wegen, sondern doch eher, um nach Reptilien zu suchen.
Impressionen vom Lago di Como
Der Lago di Como (zu Deutsch Comer See) ist nach dem Gardasee und dem Lago Maggiore der drittgrößte See Italiens, hat aber durch seine charakteristische Y-Form die längste Uferlinie mit insgesamt 170 km. Sein nördlichster Arm beginnt bei der Stadt Colico, der südwestlichste Punkt endet in der Stadt Como und die Stadt Lecco erstreckt sich am südöstlichsten Arm des Comer Sees. Er liegt in einem Zungenbecken des ehemaligen Addagletschers in der Lombardei. Wegen seiner geografischen Nähe zu den Nachbarländern ist er ein beliebtes Urlaubsziel auch für Deutsche, Österreicher und Schweizer – und eine gute Gelegenheit, in die Herpetofauna südlich der Alpen zu schnuppern. von Antonia Machts
Rund um den Comer See gibt es eine Vielzahl an kleinen Dörfern, die alle ihren eigenen Charakter besitzen, doch der Lago di Como ist auch für seine wunderschönen Landschaften bekannt, die zum Wandern einladen. Natürlich ist der Comer See ein sehr beliebtes Touristenziel, und so kann es hier in den Sommermonaten auch mal voll werden. Auf dem Wasser wird dann reichlich Wassersport getrieben, und täglich fahren mehrere Boote, sowohl private als auch öffentliche, über den See. Auch Prominente schätzen die Schönheit der Region. So hat z. B.
George Clooney ein Feriendomizil direkt am See.
Reif für die Insel
Weihnachten auf einer Flussinsel im tropischen Regenwald – unser Autor, Pfarrer von Beruf und begeisterter Terrarianer und Naturfotograf, hat sich seine ganz besondere Vision von der Heiligen Nacht erfüllt und war auf der Suche nach Amphibien, Reptilien und Wirbellosen unter Urwaldriesen, während bei uns die Menschen unter Weihnachtsbäumen saßen. Von seiner Exkursion hat er tolle Bilder mitgebracht, von denen er die schönsten hier mit uns teilt. von Ole Dost
Die meisten Festlandsbewohner verbinden den Begriff „Insel“ mit der Sehnsucht nach Erholung und Spaß, wie sie ein weißer Sandstrand, Strandbar und Liegestühle versprechen. Für mich ist die Vorstellung, auf solche Weise auch nur einen einzigen Tag verbringen zu müssen, der reinste Albtraum. Und das wäre selbst dann der Fall, wenn man mir die dazugehörige Reise schenkte und diese Art Tourismus nicht zur Zerstörung etlicher Niststrände von Meeresschildkröten und der einzigen europäischen Basiliskenchamäleon-Population führen würde. Meine neue Lieblingsinsel ist rund 500 km Autofahrt von der nächsten Meeresküste entfernt. Das Wasser, das sie zur Insel macht, sind zwei mächtige Urwaldflüsse.
Spanisches Duett – Teil 2: Nordspanien
Spanien ist das beliebteste Urlaubsland der Deutschen. Aber während „Normaltouristen“ wegen Stränden, Sangria und vielleicht noch Kathedralen anreisen, werden Terrarianer von einer besonders artenreichen Herpetofauna gelockt. Beiden gemeinsam dient als Zugkraft jedoch zweifellos die in der Vorstellung vieler stets reichlich scheinende spanische Sonne. Wer allerdings nach Nordspanien kommt, wird auch ganz anderes Wetter erleben – erst recht Ende März ... von Thomas Bamann
Meine Reise nach Andalusien im Februar (siehe REPTILIA Nr. 163) war als spontane Krankheitsvertretung für mich selbst überraschend gekommen, und nun war ich mit meiner Partnerin Ines nur wenige Tage später bereits wieder auf dem Weg nach Spanien, dieses Mal jedoch langfristig geplant und in den Norden, um dort an den Küstenregionen des Baskenlandes und weiter westlich nach der Iberischen Kreuzotter (Vipera seoanei) zu suchen.
Spanisches Duett – Teil 1: Südspanien
Spanien ist das beliebteste Urlaubsland der Deutschen. Aber während „Normaltouristen“ wegen Stränden, Sangria und vielleicht noch Kathedralen anreisen, werden Terrarianer von einer besonders artenreichen Herpetofauna gelockt. Beiden gemeinsam dient als Zugkraft jedoch zweifellos die reichlich scheinende spanische Sonne ... Aber selbst im Winter ist Spanien für Amphibien- und Reptilienfreunde ein lohnendes Ziel, wie dieser Exkusionsbericht einer Reise im Februar zeigt. von Thomas Bamann
Unverhofft kommt oft – und so hatte ich von einem Tag auf den anderen die Möglichkeit, in den Süden Spaniens zu fliegen und fünf Tage nichts anderes zu tun, als nach Viechern zu suchen. Eine solche Chance muss man einfach nutzen! Einen Freund meines Kumpels Dominik hatte es erwischt – Corona natürlich –, und plötzlich war ein Platz im Flugzeug für mich frei. Vom übersichtlichen Provinzflughafen in Memmingen flogen wir an einem Abend Ende Februar nach Malaga.
Tunesien – ein von Terrarienfreunden wenig beachtetes Reiseziel
Die meisten Menschen haben nicht gerade Reptilien und Amphibien vor ihrem geistigen Auge, wenn sie an Tunesien denken. Und auch für Terrarianer scheint das nordafrikanische Land weitgehend eine Terra incognita zu sein. Während über das klimatisch vergleichbare Marokko zahlreiche Bücher existieren, findet sich zu Tunesien kaum entsprechende Literatur. Aber auf den zweiten Blick, bei einem Besuch in diesem vielseitigen Land zwischen Mittelmeer- und Wüstenklima, zeigt sich, dass Tunesien auch für Terrarienfreunde definitv eine Reise wert ist. von Sarah Friedli
Längst war ein Besuch bei unseren nach Tunesien ausgewanderten Freunden überfällig. Nun endlich sollte es so weit sein! Die Anreise, eigentlich knappe zwei Stunden Flugdauer, gestaltete sich jedoch ziemlich langwierig. Da es Direktflüge lediglich ab Genf gab, mussten wir Nordschweizer erst einmal durchs halbe Land fahren. Eigentlich sogar noch etwas weiter, denn unser Parkplatz befand sich drüben in Frankreich. Am Flughafen angekommen, durften wir – wie es bei Tunisair offenbar üblich ist – erst mal ein paar Stunden warten: Flug auf den späteren Abend verschoben.
Zu Besuch bei den Bozener Hornottern
Die Bozener Hornottern sind etwas ganz Besonderes. Kein Wunder, dass sie auch als eigene Unterart betrachtet wurden. Ihr Lebensraum ist nur schwer zugänglich, ein Besuch ist nicht ungefährlich und sollte erfahrenen Spezialisten vorbehalten bleiben – zumal diese spezielle Giftschlange stark gefährdet ist. von Thomas Bamann
Wir befinden uns an einem Freitagnachmittag auf dem Fernpass irgendwo zwischen Füssen und Innsbruck. Wir stehen mal wieder im Stau. Zäh wie Kaugummi bewegt sich die Blechlawine in Richtung Süden. Und ich frage mich ein erstes Mal: Ist es das wirklich wert?