Goulds Waran (Varanus gouldii) in der Natur und im Terrarium – Taxonomie, Freilandbeobachtungen, Haltung und Nachzucht von Varanus gouldii subflavus
Die größten Großwarane sind für die meisten privaten Terrarianer aus Platzgründen nicht zu halten und bleiben daher ein unerfüllbarer Traum. Wer aber dennoch auf den „Spirit“ eines Großwarans nicht verzichten möchte, findet mit Goulds Waran einen idealen Kompromiss, dessen Platzansprüche bei entsprechenden Möglichkeiten durchaus zu erfüllen sind. Und dann hat man nicht nur einen imposanten Waran, sondern sogar noch ein echtes Rennpferd zu Hause! von Chris Ocker und Dennis Fischer
Unter den knapp 30 Waran-Arten des australischen Kontinents hat Varanus gouldii das mit Abstand größte Verbreitungsgebiet. Mit Ausnahme der südlichen Küstenregion und der Cape-York-Halbinsel wird praktisch die gesamte Landmasse des Kontinents in unterschiedlichsten Lebensräumen besiedelt. Nicht zuletzt diese weite Verbreitung in verschiedenen Habitaten macht es wahrscheinlich, dass sich hinter dem Namen Varanus gouldii mehr als eine Art verbirgt.
Mythos Indigonatter – die Nachzucht von Drymarchon corais couperi
Die Indigonatter hat in der Terraristik einen geradezu mystischen Ruf. Ihre beeindruckende Größe, die elegante Färbung und ihr aktives Verhalten tragen dazu ebenso bei wie die Tatsache, dass sie bislang nur schwer zu bekommen sind, da Nachzuchten noch rar sind. Aber die Mühe lohnt sich! von Wolfgang Schäberle
Die Gattung Drymarchon und insbesondere die Unterart Drymarchon corais couperi, landläufig Indigonatter genannt, gehört für viele Terrarianer zu den faszinierendsten Schlangen überhaupt. Ein Grund dafür ist sicherlich ihre imposante Größe von bis zu 270 cm, wobei die Durchschnittsgröße von Männchen bei ca. 220 cm und von Weibchen bei 180 cm liegt. Auch das Erscheinungsbild ist beeindruckend. Der Name Indigonatter beschreibt bereits die irisierend schwarz glänzende Färbung dieser Unterart. Hinzu kommt die ausgesprochen tagaktive Lebensweise und das auffallend friedliche Verhalten dieser größten nordamerikanischen Natter. Im Terrarium sind die Tiere, außerhalb der Fütterungszeit, sehr einfach zu handhaben. Eine neugierige, 250 cm lange „Indigo“ mit einem Gewicht von 5 kg in den Händen zu halten, ist zweifellos ein beeindruckendes Erlebnis.
Die Kapverden – ein herpetologischer Reisebericht
Die Kapverdischen Inseln vor der westafrikanischen Küste besitzen ein sehr trockenes Klima mit einer meist wüsten- oder halbwüstenartigen Vegetation. Die Herpetofauna ist entsprechend artenarm. Legendär ist allerdings der vermutlich ausgestorbene Kapverdische Riesenskink, der zuletzt 1912 lebend gesichtet wurde. Doch auch die heute noch auf der Inselgruppe vorkommenden Skink- und Geckoarten sind lohnendes Ziel einer Reise. von Joachim Bretzel
Im Rahmen einer universitären Exkursion ergab sich für mich im September 2017 die Möglichkeit, drei Wochen auf die Kapverdischen Inseln zu fliegen und mit der dortigen Herpetofauna in Berührung zu kommen.
Die Kapverden sind eine Inselgruppe mitten im Zentralatlantik, 570 Kilometer westlich der Küste Senegals. Die Inseln entstanden aufgrund von Plattentektonik und vulkanischen Aktivitäten, die teils heute noch im Gange sind. Der Archipel besteht aus neun bewohnten, fünf kleineren, unbewohnten Inseln und einigen aus dem Meer ragenden Felsen. Geografisch bilden die Kapverdischen Inseln gemeinsam mit den Azoren, Madeira und den Kanaren die Inselregion Makaronesien.