Die Karibik im Wohnzimmer – Planung, Bau und Betrieb eines Paludariums für Anolis und Pfeilgiftfrösche
Der Wunsch, einen Naturausschnitt nach Hause zu holen, lässt sich mit einem Paludarium besonders gut erfüllen. Es bietet Lebensraum für verschiedene Amphibien, Reptilien und Fische. Besonders bewährt hat sich die gemeinsame Haltung von Anolis und Pfeilgiftfröschen. Bevor es so weit ist, kann man seiner Kreativität bei Bau und Einrichtung des Beckens aber erst einmal freien Lauf lassen. Ein Erfahrungsbericht. von Dennis Kuhlmann
Im April 2019 war ich zu Besuch bei einem befreundeten Terrarianer und wollte eigentlich nur einige Jungtiere von Pristurus rupestris, einem kleinen tagaktiven Gecko aus dem Oman, bei ihm abholen. Als ich jedoch vor seinem Paludarium im Wohnzimmer stand, war klar, dass ich nicht nur mit den wunderschönen Zwerggeckos nach Hause fahren würde, sondern auch mit einer neuen Idee im Gepäck ...
Urwaldriese im Eigenbau
Wohl jeden, der schon einmal in einem tropischen Regenwald unterwegs war, faszinierten die ausladenden Brettwurzeln der mittleren, großen und riesigen Urwaldbäume. Mit etwas Mühe und Geschick kann man sie für das heimische Terrarium nachempfinden. von Ingo Kober
Gerne hätte ich so eine echte Urwald-Brettwurzel in mein großes Regenwald-Paludarium eingebaut. Doch sind die Originale natürlich meist zu massig und zu Recht auch gar nicht bei uns erhältlich. Nachbauten in der gewünschten Größe (bei mir ca. 180 cm Höhe und 80 cm Tiefe) sind in geringer Auswahl vorgefertigt aus Kunstharz oder Kunststein erhältlich oder werden von Spezialfirmen nach Wunsch angefertigt. Hier zahlt man aber schnell eine vierstellige Summe, die Produkte sind recht schwer und entsprechen nicht immer genau den eigenen Vorstellungen.
Terraristik 2.0 – Terrariensteuerung goes IT
Terrariensteuerung – das war jahrzehntelang gleichbedeutend mit „Zeitschaltuhr“. Doch die technischen Möglichkeiten erlauben heute Lösungen, die dabei helfen, viel natürlichere Licht- und Klimabedingungen im Terrarium von Oliver Gius
Wenn die meisten der von mir gehaltenen Tiere in der Winterruhe sind, ergibt sich immer wieder Zeit, die bestehenden Haltungsbedingungen zu überdenken, zu verbessern, die Terrarien ausgiebig zu reinigen oder ganz einfach die Einrichtung der Becken auf Vordermann zu bringen. Für mich sind Reptilien Wildtiere, die in einem ihrem natürlichen Lebensraum nachempfundenen Terrarium am besten zur Geltung kommen. Obwohl mir bewusst ist, dass die Rackhaltung die Grundbedürfnisse vieler Arten erfüllt und in vielen Fällen sogar die Haltung vereinfacht, ...
Neue Produkte für die Wirbellosen-Terraristik
von Kriton Kunz
Mittlerweile gibt es ja an Terraristikzubehör nichts mehr, was es nicht gibt – sollte man zumindest meinen. Allerdings betrifft dies vor allem die Wirbeltier-Terraristik. Was Wirbellose angeht, ist in dieser Hinsicht noch deutlich Luft nach oben. Bestimmt hat so mancher Wirbellosenhalter sich schon des Öfteren gedacht: „Das ist aber nervig! Man müsste mal ...“ Leider bleibt es dann in aller Regel beim Wunschdenken.
Faszination Segelechsen – Haltung und Vergleich verschiedener Arten der Gattung Hydrosaurus Teil 4
Segelechsen sind wahrhaftig außergewöhnliche Tiere! Es handelt sich nicht nur um die größten Agamen der Welt, dank ihrem riesigen Segel und dem auffälligen Schädel sind sie auch sonst eine auffällig-bizarre Erscheinung. Trotzdem kennen nur wenige sie näher, viele Angaben in der Literatur oder im Internet sind verwirrend oder schlicht falsch. Im Terrarium wurden sie zwar immer wieder gehalten, doch letztlich haben sie sich kaum stärker etabliert. Dabei können Segelechsen farblich spektakulär sein, mit Unterschieden sowohl zwischen den Arten als auch den Individuen. Dasselbe gilt für ihr Verhalten. Ein Bericht über die Haltung verschiedener Hydrosaurus-Arten seit 25 Jahren. Teil 1 (Nr. 143): Systematik, Biologie, Merkmale, Bestimmung; Teil 2 (Nr. 144): Zoohaltung, Erwerb, Zähmen, das Terrarium; Teil 3 (Nr. 145): Wasserteil, Einrichtung, Bepflanzung. von Oliver Fischer
Vor der Haltung meiner ersten Segelechsen in den 1990er-Jahren hatte ich bereits einige Zeit Erfahrung mit Grünen Leguanen (Iguana iguana) und gemerkt, wie wichtig UV-Strahlung für diese Tiere ist. Somit war es für mich intuitiv selbstverständlich, dass ich diesen Aspekt auch in der Haltung von Segelechsen berücksichtige.
Faszination Segelechsen – Haltung und Vergleich verschiedener Arten der Gattung Hydrosaurus Teil 3
Segelechsen sind wahrhaftig außergewöhnliche Tiere! Es handelt sich nicht nur um die größten Agamen der Welt, dank ihrem riesigen Segel und dem auffälligen Schädel sind sie auch sonst eine auffällig-bizzare Erscheinung. Trotzdem kennen nur wenige sie näher, viele Angaben in der Literatur oder im Internet sind verwirrend oder schlicht falsch. Im Terrarium wurden sie zwar immer wieder gehalten, doch letztlich haben sie sich kaum stärker etabliert. Dabei können Segelechsen farblich spektakulär sein, mit Unterschieden sowohl zwischen den Arten als auch den Individuen. Dasselbe gilt für ihr Verhalten. Ein Bericht über die Haltung verschiedener Hydrosaurus-Arten seit 25 Jahren. Teil 1 dieser Artikel-Reihe finden Sie in REPTILIA Nr. 143, Teil 2 in Nr. 144. von Oliver Fischer
Bei Segelechsen – und natürlich auch anderen wasserliebenden Großechsen, wie Wasseragamen oder Wasserwaranen – bildet das nasse Element einen zentralen Teil der Terrariengestaltung und braucht allein schon aufgrund der Größe der Tiere auch ein entsprechendes Volumen, was einige technische Überlegungen erfordert.
Während in den deutschen „Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien“ von 1997 lediglich „ein geheiztes Wasserbecken“ ohne weitere Größenanagabe angegeben wird, sehen die Richtlinien anderer Länder eine Wasserfläche von z. B. 4 x 2 x 1 multipliziert mit der Kopf-Rumpf-Länge der Tiere an.
Passfotos für den Türkisblauen Zwergtaggecko, Lygodactylus williamsi
Der Türkisblaue Zwergtaggecko wurde plötzlich zum Shootingstar der Terraristik. Leider drohten die Massenimporte, die Art mit dem sehr kleinen Verbreitungsgebiet ernsthaft zu gefährden. Inzwischen ist sie streng geschützt – aber noch keineswegs gerettet, denn die Lebensraumzerstörung geht weiter. Umso wichtiger ist es nun, die Terrarienpopulation zu erhalten. Für die Weitergabe von Nachzuchten braucht man nun aber eine Genehmigung, und für diese müssen die Tiere eindeutig wiedererkennbar sein. Zum Glück ist das durchaus möglich, wie unsere Autorin herausgefunden hat. von Beate Röll
Der Türkisblaue Zwergtaggecko ist der farbenprächtigste Vertreter der Gattung Lygodactylus. Er wurde 1952 von Arthur Loveridge als „turquoise-blue gecko” beschrieben: auf einer einzigen Seite und anhand eines einzigen männlichen Exemplars. Lange Jahre blieb diese Art aus Tansania der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbekannt, bis im Jahre 2002 in einem Feldführer über ostafrikanische Reptilien Fotos zu finden waren: ein türkisblaues Männchen und ein bronzefarben-grünliches Weibchen (Spawls et al. 2002). Wenige Jahre später tauchte die Art in der Terraristik auf, hier oft als Himmelblauer Zwergtaggecko bezeichnet. Offenbar wurden ungefähr seit 2006 Tiere in größerer Anzahl aus Tansania exportiert.
Spannende Reptilien und moderne Technik in neuen Schweizer Zooanlagen - Jurassic Park lebt! Teil 4
Moderne Zoos sollen die Besucher begeistern, unterhalten und sie gleichzeitig für den Schutz der Tiere und der natürlichen Lebensräume sensibilisieren. Zwei neu eröffnete zoologische Anlagen in der Schweiz haben erfreulicherweise versucht, dieses Ziel auch verstärkt mit Amphibien und Reptilien umzusetzen. Einer, der an der Entstehung dieser spektakulären Großanlagen beteiligt war, ist Oliver Fischer von der Firma X-Reptile, die Leuchtmittel für die Terraristik herstellt. In diesem Mehrteiler in REPTILIA hat er zunächst die neuen Anlagen Aquatis in Lausanne (REPTILIA Nr. 129 & 130) und das Savannenhaus im Walter Zoo Gossau (REPTILIA Nr. 131) vorgestellt, um jetzt auf die praktische Umsetzung moderner Terrarienbeleuchtung für Schauanlagen am Beispiel von Aquatis einzugehen. von Oliver Fischer
Auch als Terrarianer in den eigenen vier Wänden kann man sicher einige unserer Überlegungen bei der Bestückung der neuen Terrarienanlagen von Aquatis und anderen zoologischen Anlagen übernehmen.
Wie in meinem Grundlagenartikel zur Terrarienbeleuchtung in der REPTILIA Nr. 128 beschrieben (Fischer 2017), ist eine der meiner Meinung nach wichtigsten Erkenntnisse der letzten Jahre, dass Reptilien Licht und damit die Umwelt völlig anders sehen als wir Menschen. Was wir als ein helles, natürlich weißes Lampenlicht empfinden, wird in vielen Fällen von den Tieren ganz anders wahrgenommen. Dies liegt vor allem daran, dass ihre Sehzellen in der Netzhaut in anderen Bereich absorbieren und damit anders auf die Umwelt reagieren als bei uns Menschen.
Spannende Reptilien und moderne Technik in neuen Schweizer Zooanlagen - Jurassic Park lebt! Teil 3: Das neue Savannenhaus im Walter Zoo Gossau/SG
Moderne Zoos sollen die Besucher begeistern, unterhalten und sie gleichzeitig für den Schutz der Tiere und der natürlichen Lebensräume sensibilisieren. Zwei neu eröffnete zoologische Anlagen in der Schweiz haben erfreulicherweise versucht, dieses Ziel auch verstärkt mit Amphibien und Reptilien umzusetzen. Einer, der an der Entstehung dieser spektakulären Großanlagen beteiligt war, ist Oliver Fischer von der Firma X-Reptile, die Leuchtmittel für die Terraristik herstellt. In diesem Mehrteiler in REPTILIA stellt er Ihnen die neuen Anlagen Aquatis in Lausanne und das Savannenhaus im Walter Zoo Gossau vor, um schließlich in der nächsten Ausgabe (REPTILIA Nr. 132, August 2018) auf die praktische Umsetzung moderner Terrarienbeleuchtung für Schauanlagen einzugehen. von Oliver Fischer
Die Schweiz ist ein kleines Land und besitzt entsprechend nicht die Menge an Zoos und großen Tierparks wie Deutschland. Am bekanntesten auch außerhalb der Schweiz sind natürlich die beiden zoologischen Gärten in Basel und Zürich, die im Handbuch der Zoos Europas sogar international zu den besten gezählt werden, durch wegweisende Projekte auf sich aufmerksam gemacht haben (Sheridan 2016) und in denen man auch als herpetologisch Interessierter einiges entdecken kann. Der Walter Zoo in Gossau bei St. Gallen, heute als „Abenteuerland Walter Zoo“ vermarktet, ist mit einer Fläche von rund 5,5 ha zwar kein Großzoo, aber dennoch der größte privat betriebene Zoo der Schweiz und verwurzelt in seiner Geschichte gerade für Familien ein beliebtes Ausflugziel. Ursprünglich wurde der Zoo 1961 vom österreichischen Zirkusschausteller und Namensgeber Walter Pischl, der mit seiner Frau und vielen Tieren die Schweiz bereiste, als „Tierli-Walter“ gegründet. Heute wird er von einem motivierten, jungen Team unter der Leitung von Direktorin Karin Federer geführt. Wissenschaftliche Kriterien stehen im Vordergrund, und seit 1993 ist der Zoo Mitglied der europäischen Zoo-Vereinigung EAZA, mit der entsprechenden Teilnahme an internationalen Zuchtprogrammen.
Jurassic Park lebt!
Moderne Zoos sollen die Besucher begeistern, unterhalten und sie gleichzeitig für den Schutz der Tiere und der natürlichen Lebensräume sensibilisieren. Zwei neu eröffnete zoologische Anlagen in der Schweiz haben erfreulicherweise versucht, dieses Ziel auch verstärkt mit Amphibien und Reptilien umzusetzen. Einer, der an der Entstehung dieser spektakulären Großanlagen beteiligt war, ist Oliver Fischer von der Firma X-Reptile, die Leuchtmittel für die Terraristik herstellt. In diesem Mehrteiler in REPTILIA stellt er Ihnen die neuen Anlagen Aquatis in Lausanne und das Savannenhaus im Walter Zoo Gossau vor, um schließlich auf die praktische Umsetzung moderner Terrarienbeleuchtung für Schauanlagen einzugehen.
Die Neueröffnung von Aquatis, dem größten Süßwasser-Aquarium-Vivarium Europas, die im Herbst 2017 erfolgte, hat bereits im Vorfeld für viel Spannung gesorgt. Hier fanden der Komodowaran, die beiden seltenen Westafrikanischen Krokodile und viele andere Reptilien des geschlossenen Vivarium de Lausanne ein neues Zuhause.