Die Indigonatter hat in der Terraristik einen geradezu mystischen Ruf. Ihre beeindruckende Größe, die elegante Färbung und ihr aktives Verhalten tragen dazu ebenso bei wie die Tatsache, dass sie bislang nur schwer zu bekommen sind, da Nachzuchten noch rar sind. Aber die Mühe lohnt sich! von Wolfgang Schäberle
Die Gattung Drymarchon und insbesondere die Unterart Drymarchon corais couperi, landläufig Indigonatter genannt, gehört für viele Terrarianer zu den faszinierendsten Schlangen überhaupt. Ein Grund dafür ist sicherlich ihre imposante Größe von bis zu 270 cm, wobei die Durchschnittsgröße von Männchen bei ca. 220 cm und von Weibchen bei 180 cm liegt. Auch das Erscheinungsbild ist beeindruckend. Der Name Indigonatter beschreibt bereits die irisierend schwarz glänzende Färbung dieser Unterart. Hinzu kommt die ausgesprochen tagaktive Lebensweise und das auffallend friedliche Verhalten dieser größten nordamerikanischen Natter. Im Terrarium sind die Tiere, außerhalb der Fütterungszeit, sehr einfach zu handhaben. Eine neugierige, 250 cm lange „Indigo“ mit einem Gewicht von 5 kg in den Händen zu halten, ist zweifellos ein beeindruckendes Erlebnis.
Trotz aller genannten Vorzüge führt die Indigonatter seit Jahrzehnten eher ein Schattendasein in der Terraristikszene, wenn sie unter Kennern auch sehr beliebt ist. Die geringe Verbreitung im Hobby ist dem Umstand geschuldet, dass es bislang nur sehr wenige Nachzuchten gibt, die zum Verkauf angeboten werden. Und da schon seit Ende der 1970-Jahre in den USA ein komplettes Exportverbot für diese Art besteht, sind Wildfänge und auch Nachzuchten aus den USA nicht oder nur sehr schwer zu bekommen. Dies hat zur Folge, dass die Nachzuchten aus dem europäischen Raum nur von sehr wenigen Züchtern abstammen und entsprechend wenig Tiere angeboten werden.
Der vorliegende Artikel soll dazu beitragen, Interessierten die Nachzucht der Indigonatter näherzubringen und erfahrenen Züchtern eine Möglichkeit zum Erfahrungsabgleich zu bieten. Es werden Faktoren vorgestellt, die zu einer erfolgreichen Vermehrung dieser schönen Tiere beitragen können.