von Maik Schilde

Die Spitzschnauzen-Klappschildkröte (Kinosternon acutum) ist eine der kleinsten, zierlichsten und vor allem attraktivsten Vertreterin ihrer Gattung. Deshalb ist sie in der Terraristik sehr begehrt.

Aufgrund ihres friedlichen Wesens lässt sie sich sogar in Gruppen halten – im Gegensatz zu den meisten anderen Kinosternon-Arten.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Zentral-Veracruz in Mexiko und Tabasco über den Süden der Halbinsel Yucatán bis nach Belize und den Norden Guatemalas.

Die Terra typica wurde zuerst als „nicht bekannt“ von Gray (1844) angegeben und später von ihm mit „Central America“ festgelegt. Schmidt (1941) schränkt sie auf „British Honduras“ und Smith & Taylor (1950) auf „Cosamaloapam, Veracruz“, Mexiko, ein.

Innerhalb der Gattung Kinosternon wurde die Art ursprünglich auf Basis von stammesgeschichtlichen Studien des Körperbaus (Iverson 1991) und der Genetik (Iverson 1998) in die Verwandtschaft der scorpioides-Gruppe (K. scorpioides, K. integrum usw.) gestellt. Nach neusten molekulargenetischen Erkenntnissen (Iverson et al. 2014) gehört sie jedoch zusammen mit der ihr nächstverwanden Art, Kinosternon creaseri, in die leucostomum-Gruppe (K. leucostomum, K. herrerai, K. angustipons, K. dunni).

Es sind keine Unterarten beschrieben. Die früher als Kinosternon acutum und später als Kinosternon „HLB“ bezeichneten großen, dunklen Tiere sind in Wirklichkeit Vertreter von K. leucostomum (Rudloff 1986, 1990). Die Bezeichnung „HLB“ (hoch, lang, braun) wurde von Sachsse (mündl. Mittlg.) aufgrund ihrer Morphologie eingeführt. Die betreffenden Schildkröten werden bis 15–17 cm groß und sind sehr kräftig gebaut. Häufig findet man in der älteren Literatur noch Zitate, die sich auf diese Form beziehen, da sie früher oft unter falschen Namen nachgezogen wurde.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 47