von Maik Schilde
Die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) ist wohl die mit Abstand am häufigsten gepflegte und vermehrte Schildkrötenart in menschlicher Obhut. Unkomplizierte Haltung, problemlose Verfügbarkeit und angenehmes Wesen machen sie für die meisten Menschen zum Synonym für ein Heim- und Haustier à la Meerschweinchen & Co. Mit einer Rückenpanzerlänge von 20–25 cm ist sie gut händelbar.
Unterarten und Verbreitung
Testudo hermanni kommt mit drei Unterarten in Südeuropa von Nordspanien bis Griechenland vor. Die Nominatform, T. h. hermanni (Italienische Landschildkröte), beschränkt sich auf das westliche Verbreitungsgebiet und hat sich nur in einigen wenigen Regionen und auf Inseln in Spanien, Frankreich und Italien erhalten. Daran schließt sich die Unterart T. h. hercegovinensis (Dalmatinische Landschildkröte) an, die nur entlang der kroatischen Küste verbreitet ist. Östlich davon – von Montenegro bis Griechenland – lebt die östliche Unterart T. h. boettgeri (Griechische Landschildkröte).
Die dalmatinische Unterart unterscheidet sich von der Nominatform durch helle, grünliche Schläfen sowie durch das Fehlen von Inguinalschilden (Hüftschilden).
Während die Nominatform wie auch die östliche Unterart T. h. boettgeri allgemein anerkannt sind, wird die dalmatinische Subspezies oft mit boettgeri synonymisiert. Aufgrund eines Belegexemplars aus Griechenland, das sich im Museum für Tierkunde Dresden befindet und dem die Inguinalschilde fehlen, hatten Fritz et al. (2006) die Exemplare von der kroatischen Küste als zu boettgeri gehörig identifiziert.