von Kriton Kunz
Uralt ist die Überfamilie der Meeresschildkröten (Chelonioidea). Das ursprünglichste Fossil eines Vorfahren der heutigen Arten hat mindestens 120 Millionen Jahre auf dem Panzer – erst im Jahr 2015 beschrieben Wissenschaftler vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt diese Spezies als Desmatochelys padillai. Zum Vergleich: Die fleischfressenden Schreckensechsen der Gattung Tyrannosaurus lebten vor „nur“ 68–66 Millionen Jahren.
Der generelle Bauplan der Meeresschildkröten hat sich also derart perfekt an die besonderen Lebensumstände in den Ozeanen angepasst, dass er seit Urzeiten nicht wesentlich geändert werden musste. Auch die heute lebenden Arten haben ihn beibehalten – sie jedoch stehen nun vor Herausforderungen und Bedrohungen, die ihr Überleben infrage stellen. Die Bestände sind im Abnehmen begriffen, alle Arten bieten ernsten Anlass zur Sorge. Dementsprechend listet die Weltnaturschutzunion (IUCN) sämtliche Vertreter der Familie Cheloniidae sowie die Lederschildkröte als einzigem Vertreter der Familie Dermochelyidae auf ihrer Roten Liste: