von Sascha Pawlowski
Die Inselgruppe der Seychellen mit ihren rund 116 granitischen und korallinen Inseln liegt im westlichen Indischen Ozean, weit entfernt von einstigen Schifffahrtsrouten und fernab vom Festland des afrikanischen Kontinents. Die abgeschiedene Lage, verbunden mit der Topografie der Hauptinseln (steil aufragende Bergregionen), sorgte dafür, dass sie erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts erstmalig fest besiedelt wurden und sich an vielen Stellen auf den verschiedenen Inseln auch noch ein Großteil der ursprünglichen Pflanzenwelt wiederfindet (Därr 2011). Dabei sind insbesondere die kleineren Granitinseln zu nennen, wo in den vergangenen Jahrzehnten umfangreiche Renaturierungs- und Wiederaufforstungsmaßnahmen stattfanden und invasive Arten wie z. B. Zimtbaum oder Kokosnusspalme entfernt wurden. Auf der größten Insel – Mahé – liegen der internationale Flughafen und die Hauptstadt Victoria; dort lebt auch ein Großteil der Bevölkerung (Eicke 1996, Bech 2011, Därr 2011). Von hier aus gelangt man auf die verschiedenen anderen, kleineren inneren Inseln der Seychellen.
Ein Großteil der kleineren Granitinseln sowie eines der größten Atolle der Welt (Aldabra) stehen unter Naturschutz und sind nur sehr reglementiert bis gar nicht betretbar (Devaux 1997, Bowler et al. 1999, Pawlowski & Krämer 2006, Pawlowski 2009, 2015a, b, 2019). Aldabra zählt sogar zu den beiden UNESCO-Weltnaturerbestätten des Landes (Pawlowski 2008b). Geologisch gesehen zählen die Seychellen mit zu den ältesten ozeanischen Inseln weltweit, was sich auch evolutionsbiologisch in einer hohen Anzahl endemischer Tier- und Pflanzenarten widerspiegelt. Die Granitinseln bestehen aus präkambrischem Granitgestein, das ein Alter von etwa 300 Millionen Jahren hat und aus Überresten des einstigen Südkontinents Gondwana entstanden ist (Braithwaite 1984).
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 59