von Sascha Pawlowski
Bei der zweiten wiederentdeckten Riesenschildkröte des Indischen Ozeans handelt es sich um die Seychellen-Riesenschildkröte, Aldabrachelys gigantea hololissa (Günther, 1877). Sie unterscheidet sich von den beiden anderen bekannten Unterarten durch ein deutlich breiteres und gedrungeneres Erscheinungsbild (Gerlach 2003a, 2004, 2011a).
Mitunter zeigen Männchen eine gewisse dorsale Höckerbildung, wobei die Nahtstellen zwischen zwei Vertebralschilden flach sind, was solche Exemplare von rachitischen Aldabra-Tieren unterscheidet (Pawlowski & Krämer 2010). Der hintere Teil des Rückenpanzers fällt im Gegensatz zu den Aldabratieren nicht im 45°-Winkel ab, sondern verläuft deutlich steiler nach unten. Auch ist diese Carapax-Region im Querschnitt nicht einheitlich bogenförmig, sondern eher in drei Teilbögen unterteilt.
Dennoch muss man den Exemplaren aus dem damaligen NPTS-Zuchtprogramm (NPTS = Nature Protection Trust of Seychelles) eine gewisse Formenvariabilität zugestehen, die vielfach auf Haltungsfehler der Vorbesitzer zurückzuführen ist und die korrekte Unterartzuordnung entsprechend erschwert (Pawlowski & Krämer 2010, pers. Beob. 2008, 2018). Jedoch zeigen mehrjährige Untersuchungen an Nachzuchten aller drei Unterarten deutliche Unterschiede in der Morphologie heranwachsender Tiere (Gerlach 2011c).
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 59