von Hans-Volker Karl

Schon in der chinesischen Mythologie wird die Schildkröte (? gui) mit einem langen Leben, Beständigkeit, Unwandelbarkeit oder dem kosmischen Geheimnis in Verbindung gebracht und ist eines der vier Wundertiere.

Die Britannica (Zug 2011) gibt an: „Die Langlebigkeit von Schildkröten wird oft als Tatsache hingestellt, aber für viele der Behauptungen fehlen zuverlässige Belege. Bei manchen Fällen außergewöhnlicher Lebensspannen zeigen schriftliche Aufzeichnungen, dass das Tier auf mysteriöse Weise im Lauf seines Lebens das Geschlecht oder die Art gewechselt hat, was darauf hinweist, dass es heimlich ausgetauscht wurde. Allerdings: Wenn ein Exemplar bis zur Geschlechtsreife überlebt, wird es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Alter von zwei bis drei Jahrzehnten erreichen. In der Natur werden Carolina-Dosenschildkröten (Terrapene carolina) regelmäßig älter als 30 Jahre. Es liegt auf der Hand, dass Meeresschildkröten, die 40–50 Jahre brauchen, um die Geschlechtsreife zu erlangen, mindestens 60–70 Jahre erreichen. Die Riesenschildkröten der Galápagosinseln und von Aldabra (Geochelone elephantopus bzw. G. gigantea) lebten in Zoos schon über 60 Jahre lang. Gelegentlich wird berichtet, Exemplare einiger weniger Arten seien in menschlicher Obhut 100–250 Jahre alt geworden. In vielen dieser Fälle hat die angeblich langlebige Schildkröte im Lauf des Lebens erstaunlicherweise jedoch ihr Geschlecht, die Art oder beides geändert, was die Vertrauenswürdigkeit solcher Angaben stark erschüttert. Wahrscheinlich ist ein Alter von 100 Jahren nicht das Maximum, das einige wenige Arten erreichen können, vor allem Meeres- und Riesenschildkröten, aber um noch älter zu werden, bräuchte es eine extreme geschützte und nährende Umgebung.“

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 42