Hausschlangen sind gnadenlos unterschätzt. Dabei ist ihre Formenvielfalt enorm, Haltung, Pflege und Nachzucht vieler Arten sind nicht schwierig. Ein Streifzug durch die Welt der Hausschlangen.
Was sind Hausschlangen? Ein kurzer Blick auf dieses Heft verdeutlicht, dass der Name nichts mit der Vereinigung der Immobilienbesitzer „Haus und Grund“ zu tun hat. Schlangen mit Haus trifft wohl auch nicht zu. Aber einige Vertreter der Hausschlangen sind echte Kulturfolger und verdingen sich auf bäuerlichen Anwesen als Schädlingsbekämpfer, indem sie die dort vorkommenden Mäuse fressen. So hat sich der Begriff „Hausschlange“ in etlichen europäischen wie auch afrikanischen Sprachen fest etabliert. Diese Vorliebe gilt aber keineswegs für alle Arten aus dieser Verwandtschaftsgruppe. Andere fressen lieber Echsen, Frösche oder Kröten und halten sich eher fern vom Menschen.
Lange Zeit galt es als ideal, Schlangen nach der Art ihres Gebisses in verwandtschaftliche Gruppen zusammenzufassen. So wurden Hausschlangen als Wolfszahnnattern geführt. Tatsächlich ist die Ähnlichkeit mit einem Wolfsgebiss durchaus erkennbar: Vorn im Maul sind die Zähne länger als hinten. Noch treffender ist der Vergleich aber mit dem Gebiss von Boas – das brachte auch den Namen Boaedon für eine Hausschlangengattung hervor.
Der Vergleich mit Boas ist auch in anderer Hinsicht bemerkenswert, denn genau wie diese haben Wolfszahnnattern keinerlei Anlagen zur Giftproduktion. So galt die Familie der Lamprophiidae Fitzinger, 1843 lange Zeit als einzige Natternfamilie, die nicht irgendwie giftig ist. Diese Sichtweisen haben sich mittlerweile jedoch geändert, da die Verwandtschaftsverhältnisse mit modernen Methoden neu aufgedeckt wurden. Doch gehen wir es der besseren Übersicht halber zunächst historisch an.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 129