Sie sind der Klassiker unter den Reptilien in menschlicher Obhut: Griechische Landschildkröten. Ganze Generationen von Tierhaltern haben die Panzerträger schon begeistert. Artgerechte Haltung und Nachzucht können heute problemlos gelingen, da die Ansprüche der Tiere bestens bekannt sind. Ein Beispiel für eine artgerechte Haltung aus Österreich. von Hans Esterbauer
Die Griechische Landschildkröte, Testudo hermanni boettgeri, ist eine der beliebtesten Schildkröten in menschlicher Obhut. Adulte Exemplare erreichen normalerweise ein Stockmaß von 20–25 cm. Sie haben einen starren Bauchpanzer (Plastron), der auch bei Weibchen kein Scharnier vor den Hinterbeinen aufweist. Der Rückenpanzer (Carapax) ist mäßig hoch gewölbt. Er verbreitert sich meist etwas zum Schwanzende hin und wirkt deshalb in der Aufsicht oval bis leicht trapezförmig. Die Männchen bleiben stets kleiner als die Weibchen, und ihr Bauchpanzer ist bei geschlechtsreifen Tieren konkav. Die Grundfarbe variiert von gelboliv bis ockerbräunlich. Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Griechenland, Bulgarien, Mazedonien, Serbien und Montenegro, Albanien, das südliche Rumänien, Teile von Kroatien bis in die Türkei. Das Klima im Herkunftsland ist im Sommer sehr sonnig und trocken, im Winter kühl. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 80 bis 120 Jahren.
Wie wurde die Begeisterung an den Schildkröten erweckt?
Schildkröten haben seit jeher die Menschen fasziniert. So auch den dreißigjährigen Philipp Moschner, Student der Montanuniversität Leoben (Steiermark) mit der Studienrichtung Industrielogistik. Das große Interesse an Schildkröten wurde bei ihm geweckt, als er im Alter von etwa sieben Jahren eine zugelaufene Griechische Landschildkröte im Garten seiner Eltern fand. Die Überraschung und das Erstaunen über dieses ungewöhnliche Reptil waren groß. Damals musste es dann passiert sein – eine Art von Prägung, denn seit dieser Zeit ist Philipp Moschner von diesen Panzerträgern fasziniert.
Der neue Mitbewohner kam in ein Behelfsterrarium und wurde fürsorglich gepflegt. Ein paar Jahre später, Philipp war nun etwa 13 Jahre alt, begann er im elterlichen Garten ein einfaches Freigehege für die Schildkröte einzurichten, nachdem er sich auf das Eingehendste über die Bedürfnisse dieser Reptilien informiert hatte. Bei der Wahl des Standortes achtete er darauf, dass dieser ganztägig besonnt ist. Dadurch wurde es dem Tier ermöglicht, bereits frühmorgens die ersten Sonnenbäder zu nehmen. Natürlich wurden auch genügend Schattenplätze angeboten.
Vor ungefähr 15 Jahren wurden vier weitere Tiere (1 Männchen, 3 Weibchen) von einem Terrarianer übernommen, der seine Schildkrötenanlage schloss. Ein zusätzliches Tier bekam er etwas später noch von einer Frau, die es nach ihrer Scheidung nicht mehr unterbringen konnte. Weitere Tiere wurden in all den Jahren nicht mehr zugekauft.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 136