Groß, plump, ein Maul mit kurzen Beinen – einfach schön. Der chilenische Helmkopffrosch wirkt wie eine Mischung aus Monster und Cartoonfigur. Neben seinem bizarren Aussehen hat der wasserlebende Lurch aber auch noch eine ungewöhnliche Fortpflanzungsbiologie zu bieten, die von engagierten Terrarianern entschlüsselt wird. von Manfred Brunner, Florian Glaser & Thomas Wampula
Es gibt Bilder, die wollen einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen – manchmal können dies auch Bilder von Fröschen sein, deren Faszination nie erlahmt. Im alten „Nietzke“, also „Terrarientiere 1“ von Günther Nietzke aus dem Jahr 1977, befindet sich so ein Foto. Schwarzweiß zeigt es einen Helmkopf: groß und plump, ein Maul mit kurzen Beinen – einfach schön!
Damit war der Helmkopf ein Traum- und Wunschfrosch, jedoch eigentlich ohne Hoffnung, ihn je halten zu können. 2010 aber wurde ein Pärchen auf einer Terrarienbörse in St. Pölten angeboten. Da waren sie nun tatsächlich: groß, plump, einfach schön.
Irgendwas zwischen Reptil und Amphib vom anderen Ende der Welt
Auf der Karte erscheint Chile wie ein schmaler, senkrechter Streifen, der sich über 4.300 Kilometer in Nord-Süd-Richtung über mehrere Klimazonen von Peru bis Feuerland erstreckt, links der Pazifik, rechts die Andenkordillere, meist kaum mehr als 200 Kilometer breit. „La rana grande chilena“, unser Helmkopf, bewohnt Zentralchile, etwa von Coquimbo (29°S) im Norden bis Puerto Montt (40°S) im Süden, vertikal 0–500 Meter über dem Meeresspiegel. Über ein Vorkommen auch im angrenzenden Argentinien wird spekuliert. Das Klima im Verbreitungsgebiet ist mediterran, was uns wichtige Anhaltspunkte für das Temperaturregime bei uns im Terrarium liefert.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 137