Es dürfte die weltweit erste und erstmals dokumentierte Nachzucht einer spektakulären, noch weitgehend unbekannten Art sein, die unserem Autor Florian Wagner gelungen ist. Noch vor wenigen Jahren kannten selbst Fachleute den Peruanischen Buntleguan kaum, dann kamen vereinzelt Tiere nach Europa. Die nun wiederholt gelungene Nachzucht gibt uns nicht nur wichtige Daten über die Biologie dieser Art an die Hand, sondern lässt auch hoffen, dass sich die attraktiven Tiere bei uns in den Terrarien etablieren können.. von Florian Wagner
Alles begann 1997, als ich die ersten Tiere dieser atemberaubenden Art in einem Zoofachhandel in Köln erworben habe. Eigentlich wollte ich ein Chamäleon kaufen, doch der Verkäufer überzeugte mich, lieber die als „Chamäleonleguan“ deklarierten Peruanischen Buntleguane zu kaufen. Ich bereue es bis heute nicht! Leider sollte mir die Zucht zunächst nicht glücken, da es sich bei meinen Tieren, anders als behauptet, um zwei Weibchen handelte, und nicht um ein Pärchen. Im Jahr 2006 erhielt ich von einem befreundeten Terrarianer abermals ein Weibchen, das als „Beifang“ bei einem Südamerika-Import nach Europa gekommen und bei ihm gelandet war. Im Jahr 2009 verstarben meine ersten beiden Weibchen nach einer Haltungsdauer von immerhin mehr als 12 Jahren. Da ich die Tiere adult erworben habe, lässt sich das Alter nur schätzen.
2014 war es dann so weit: Mir wurde eine Gruppe von vier Tieren (ein Männchen, drei Weibchen) angeboten, die ich selbstredend direkt erworben habe und dank derer ich nun diesen Bericht schreiben kann.
Beschreibung und Geschichte
Der Peruanische Buntleguan erreicht eine maximale Kopf-Rumpf-Länge von 15,2 cm beim Männchen bzw. 14,7 cm beim Weibchen, bei einer Gesamtlänge von etwa 60 cm. Diese Leguane zeigen einen recht ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Die Männchen dieser Art haben einen relativ hohen Nacken- sowie Rückenkamm, bei den Weibchen ist der Nackenkamm deutlich niedriger und der Rückenkamm nur angedeutet. Auch der Kopf männlicher Tiere ist deutlich massiger als bei den Weibchen. Männchen haben zudem eine verdickte Schwanzwurzel und Femoralporen.
Polychrus peruvianus zeigt meist eine lindgrüne Grundfärbung, die sich in kürzester Zeit aufhellen und verdunkeln kann. Auf dem Rücken und den Flanken befinden sich fünf breite Querbänder, die je nach Stimmung fast verschwinden oder deutlich zu sehen sind. Die Kehlfarbe kann von Gelb über Orange bis Rosarot reichen; der Kehlsack ist immer von vergrößerten Kegelschuppen eingesäumt.
Kranke Tiere haben unverkennbare Symptome wie schlechten Appetit, dunkle bis schwarze Grundfarbe und tief liegende Augen.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 138