Die als chinesische Albino-Weichschildkröten kursierenden Tiere entstammen großen Farmzuchten in Ostasien und lassen sich keiner Art konkret zuordnen. Möglicherweise handelt es sich um eine inzwischen mehr oder weniger domestizierte Hybridform. Für die private Aquarienhaltung sind die charismatischen Tiere auf jeden Fall bestens geeignet – auch eine Empfehlung für Einsteiger! von Torsten Laicher und Florian Müncheberg
Die bei uns am häufigsten erhältliche Albino-Weichschildkröte stammt von asiatischen Schildkrötenfarmen, wo Weichschildkröten einer jahrtausendealten Tradition folgend (Gong et al. 2018) in geradezu unfassbaren Stückzahlen für den Lebensmittelmarkt gezüchtet werden (Stuckas et al. 2011). Im Handel werden diese Tiere als Albino-Form der Chinesischen Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis) angeboten. Nun hat sich allerdings in den letzten Jahren durch DNA-Untersuchungen herausgestellt, dass es sich bei den ursprünglich als Chinesische Weichschildkröten bezeichneten Tieren in Wirklichkeit nicht um eine einzige Art, sondern um einen ganzen Artenkomplex aus mindestens fünf Spezies handelt (Stuckas et al. 2011; Farkas et al. 2019). Zudem kam es auf den asiatischen Schildkrötenfarmen zur Hybridisierung verschiedener Arten der Gattung Pelodiscus (Gong et al. 2018). Berücksichtigt man diese Erkenntnisse, muss im Fall unserer Albinos sicher ein dickes Fragezeichen hinter den Artnamen sinensis gesetzt werden.
Aufgrund einer Reihe von Merkmalen, auf die wir im Weiteren näher eingehen werden, haben wir zudem erhebliche Zweifel daran, dass es sich bei diesen Albinos lediglich um eine Farbform derjenigen wildfarbenen Weichschildkröten handelt, die in den letzten Jahrzehnten unter der Bezeichnung Pelodiscus sinensis nach Europa gelangten und über die in deutschsprachigen Terraristikfachbüchern berichtet wird, wenn von Chinesischen Weichschildkröten die Rede ist.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 141