Während Rhinoclemmys pulcherrima manni regelmäßig importiert und häufig gehalten wird, ist die Nominatform der Pracht-Erdschildkröte nur selten bei uns in menschlicher Obhut zu finden. Dabei sind die kleinen landbewohnenden Schildkröten ebenso gut zu halten und zeigen eine besonders attraktive Zeichnung. von Cedric Godart

Im März 2018 hatte ich das Glück, ein adultes Pärchen der Guerrero-Prachterdschildkröte von einem Importeur zu erhalten, der die Tiere erst kurz zuvor aus Mexiko nach Europa gebracht hatte. Ich bin sicherlich kein Freund von Wildfängen, jedoch war es schon seit Jahren ein Traum, diese schön gefärbten und damals in Europa nicht erhältlichen Erdschildkröten zu meinem Bestand zählen zu dürfen. Leider gibt es in Europa so gut wie keine Züchter dieser seltenen Unterart, und somit dient das angebotene Zuchtpaar als wichtiger Grundstein für die Erhaltung im europäischen Hobby. Zu meiner Freude verlief die Umgewöhnung zur Terrarienhaltung recht schnell und problemlos, und so wurde ich sehr bald mit den ersten Eiern und Nachzuchten belohnt.

Verbreitung
Die Guerrero-Prachterdschildkröte kommt, wie der Name schon sagt, im mexikanischen Bundesstaat Guerrero vor (Ernst 1978). Dort ist sie entlang der Pazifikküste in dichten Waldgebieten anzutreffen. In Guerrero herrscht tropisches Klima mit über das Jahr kaum schwankenden Temperaturen um die 26 °C. Mit Durchschnittstemperaturen von 22 °C in der Nacht und knapp 32 °C am Tag kommt es also stets zu einer Nachtabsenkung von etwa 10 Grad. Außerdem wird das Klima von einer Trockenzeit zwischen November und April und einer Regenzeit von Mai bis Oktober geprägt.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 144