Segelechsen sind wahrhaftig außergewöhnliche Tiere! Es handelt sich nicht nur um die größten Agamen der Welt, dank ihrem riesigen Segel und dem auffälligen Schädel sind sie auch sonst eine auffällig-bizzare Erscheinung. Trotzdem kennen nur wenige sie näher, viele Angaben in der Literatur oder im Internet sind verwirrend oder schlicht falsch. Im Terrarium wurden sie zwar immer wieder gehalten, doch letztlich haben sie sich kaum stärker etabliert. Dabei können Segelechsen farblich spektakulär sein, mit Unterschieden sowohl zwischen den Arten als auch den Individuen. Dasselbe gilt für ihr Verhalten. Ein Bericht über die Haltung verschiedener Hydrosaurus-Arten seit 25 Jahren.
Teil 1 (Nr. 143): Systematik, Biologie, Merkmale, Bestimmung; Teil 2 (Nr. 144): Zoohaltung, Erwerb, Zähmen, das Terrarium; Teil 3 (Nr. 145): Wasserteil, Einrichtung, Bepflanzung; Teil 4 (Nr. 146): Technik; Teil 5 (Nr. 147): Ernährung und Terrarienhaltung. von Oliver Fischer
Segelechsen erlangen mit 2,5–3 Jahren die Geschlechtsreife. Beim Vater meiner H. celebensis fand eine Umfärbung des bei beiden Geschlechtern helleren Jugendkleids im Alter von ca. 15 Monaten statt. Die bei männlichen H. celebensis zunehmende Schwarzfärbung sowie Änderungen der Körperproportionen zeigen sich in diesem Alter jeweils zuerst am Kopf. Beim subadulten Tier mit rund 1,5 Jahren ist dann der ganze Körper ausgeprägt schwarz und mit den typischen weiß-gelben Sprenkeln versehen. In diesem Stadium ist auch das Schwanzsegel bereits deutlich erhöht, wächst bei den Männchen aber später noch weiter.
Meine Anfang 2004 erstandenen H. celebensis konnten im Alter von vier Jahren zum ersten Mal erfolgreich nachgezogen werden. Dies führe ich auf die Umstellung auf meine ersten selbst entwickelten „X-Reptile“-UV-Metalldampflampen und auf die den Tieren besser gerecht werdenden deltaförmigen Terrarien zurück.
Zur Paarungszeit zeigen Philippinische Segelechsen (H. pustulatus) eine noch intensiver werdende Blaufärbung einiger Körperregionen. Eine Balzfärbung konnte ich bei meinem schwarzen Männchen von H. celebensis zwar nie beobachten – umso spannender ist aber, dass in der Natur schon beobachtet wurde, wie Männchen dieser Art an hellen Stellen auffällig orange wurden (A. Glässer-Trobisch, pers. Mittlg).