Klein, geringer Platzbedarf, gut zu halten – und außergewöhnlich hübsch. Tropfenschildkröten eignen sich besonders gut für die Haltung im Aquaterrarium. Dass die Art in der Natur gefährdet ist, macht ihre Nachzucht zu einer besonders lohnenden Aufgabe. von Agnes Wilms
Warum ausgerechnet Tropfenschildkröten? Für die Haltung sprechen gleich mehrere gute Gründe: Diese Schildkrötenart ist sehr klein. Mit einer Carapaxlänge von bis zu 12,5 cm sind weibliche Tiere schon ausgewachsen. Männchen bleiben sogar noch kleiner. Durch die geringe Größe ist eine artgerechte Haltung mit einem entsprechendem Platzangebot auch in einem räumlich begrenzten Zuhause gut umsetzbar. Mit einer Beckenlänge ab einem Meter sind die Tiere in Einzelhaltung gut untergebracht. Zudem sind sie, wie viele Schildkrötenarten, tagaktiv. Tropfenschildkröten können sehr zutraulich werden und sind äußerst zeigefreudig, sobald man den Raum betritt. Meistens präsentieren sie sodann ein ausgeprägtes Bettelverhalten, natürlich an den Pfleger gerichtet. Clemmys guttata ist darüber hinaus farblich ausgesprochen ...
... attraktiv mit ihrem gelb/orangefarbenen, individuellen Punktmuster. Insgesamt empfinde ich die gesamte Lebensweise der Tiere als spannend, aber dazu später mehr. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung würde ich diese Art auch Anfängern in der Schildkrötenhaltung ohne schlechtes Gewissen empfehlen. Clemmys guttata ist relativ robust und verzeiht auch mal den einen oder anderen anfänglichen Haltungsfehler, solange dieser kein Dauerzustand bleibt. Mein persönlicher Hauptgrund, die Tiere zu halten und zu züchten, ist neben der ganzen Liebhaberei aber auch der Blick auf den Gefährdungsstatus. Der sieht in freier Wildbahn leider nicht mehr allzu rosig aus. Die Tiere werden gemäß IUCN Red List als „gefährdet“ eingestuft. So ergibt ein persönlicher Beitrag zur Arterhaltung dieser niedlichen, attraktiven Schildkrötenart durch Nachzucht auf jeden Fall Sinn.