Es muss nicht immer bunt und spektakulär sein. Etliche Anolisarten bestechen durch ihre Farbenpracht oder Größe. Dass beides nicht nötig ist, um Sympathiepunkte beim Halter zu sammeln, zeigt der eher unspektakulär mittelgroße und im durchschnittsbraunen Trenchcoat-Look daherkommende Anolis allogus. Diese Art besticht durch ihre geradezu stoische Unerschrockenheit dem Halter gegenüber, ständige Präsenz und nicht zuletzt durch ihre Robustheit. von Dennis Kuhlmann und Thomas Ackermann

Anolis allogus ist ein kryptisch gefärbter, kompakt gebauter Anolis. Die Grundfarbe der Körperoberseite ist ein meist dunkelbrauner Ton, der je nach Stimmungslage variieren kann. Die Männchen zeigen am gesamten Körper eine unregelmäßige Musterung aus verschiedenen Brauntönen, durchsetzt mit cremefarbenen Punkten, Flecken, seltener auch Streifen. Die Weibchen hingegen tragen dorsal ein deutlich abgesetztes, zum Teil kontrastreiches Rautenmuster mit cremefarbenen bis schwarzen Zeichnungselementen auf dem Rücken. 
Weibliche Tiere können aufhellen und bekommen dann eine eher gräuliche Farbe. Die Rauten sind meist beige bis hellgrau, die Bauchseite ist weißlich gefärbt. 

Die mit ca. 60 mm Kopf-Rumpf-Länge (KRL) deutlich größer werdenden Männchen haben in Relation zur Körpergröße eine große, ventral bis hinter die Körpermitte reichende, gelbe Kehlfahne mit roten Elementen. Das können je nach Lokalform ein flächig rotes Zentrum oder rote Streifen sein. Diese Farbkombination hat zum englischen Trivialnamen „spanish flag anole“ geführt, also dem Spanienflagge-Anolis. Die kleineren Weibchen (ca. 45 mm KRL) besitzen eine kleine, weiß-gelbe Kehlfahne, die sie beim Drohen untereinander oder in der Kommunikation mit dem Männchen nutzen. Der Schwanz beider Geschlechter ist gestreift, bei den Männchen dorsal leicht gezahnt und wird in der Regel seitlich eingerollt, ein arttypisches Merkmal. Er spielt ebenfalls eine Rolle in der innerartlichen Kommunikation.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 168