Dass die Qualität von Futterinsekten entscheidend davon abhängt, wie diese vor dem Verfüttern ernährt werden, ist inzwischen terraristisches Allgemeinwissen. Ein neues Futtermittel der Schweizer Firma Granovit soll die Nährwerte von Futtertieren signifikant verbessern und wäre damit sowohl für kommerzielle Futtertierzüchter als auch für private Terrarianer von großem Interesse. Die Tierärztin Dr. Anja Tschudin, bei der Granovit AG Schweiz zuständig für Produktentwicklung und Rationsberechnung für Zootiere, hat in einer Vergleichsstudie im Zoo Basel die Wirksamkeit überprüft und stellt ihre Ergebnisse hier vor. von Anja Tschudin

Metabolische Knochenerkrankungen aufgrund von UV-Licht-Mangel oder kalziumarmer Ernährung sind ein seit Langem bekanntes Problem bei der Haltung von insektenfressenden Tieren, insbesondere bei Amphibien, Reptilien und Vögeln. Häufig verwendete Futterinsekten wie Heimchen und Mehlwürmer haben meist einen zu geringen Kalziumanteil, ein ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis und einen geringen Gehalt an Vitamin A und D. Die Darmfüllung („Gut Loading“) oder das Bestäuben von Futterinsekten sind die aktuellen Techniken zur Verbesserung des Nährwerts dieser Insekten, insbesondere des Kalziumgehalts. Es wurden mehrere „Gut Loading“-Strategien mit unterschiedlichen Ergebnissen für verschiedene Arten vorgeschlagen. Vor allem in Bezug auf die Wirkung der Erhöhung des Vitamin-A-Gehalts über das „Gut Loading“ wurden unterschiedliche Ergebnisse veröffentlicht. Daher wollten wir ein neu entwickeltes Futtermittel zum „Gut Loading“ testen und seine Sicherheit und Wirksamkeit am Beispiel der Steppengrille (Gryllus assimilis) bewerten, einem der häufig in der Terraristik verwendeten Futtertiere. 

Per Analyse zum Nährwert
Alle Versuche wurden im Zoo Basel durchgeführt. Die Steppengrillen (Gryllus assimilis) aus eigener Zucht wurden mit dem Grillenhaltungs- und -zuchtgranulat „3600.G4.S25“ der Granovit AG Schweiz aufgezogen, wobei den Insekten ständig Wasser zur Verfügung stand. Die Grillen wurden in Boxen mit Eierkarton, Futter- und Wasserschalen bei Raumtemperatur bis zum Erwachsenenalter (42 Tage) gehalten (mittleres Gewicht bei Versuchsbeginn: 0,58 g ± 0,04 g/Grille). 

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 169