Panzerechsen üben seit jeher eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Sie sind Vorbild für viele Drachen- und Ungeheuergestalten. Kein Wunder, denn sie zählen zu den größten und gefährlichsten Tieren der Erde. Sie erreichen Längen von sechs Metern und mehr und können mit ihren Kiefern einen Druck von ein bis zwei Tonnen ausüben – das reicht spielend, um den Schädel jedes Landsäugetiers zu zertrümmern. Aber über dieser geballten Kraft wird leicht vergessen, zu welch feinen Sinnesleistungen Krokodile in der Lage sind. von Monika Allerstorfer
Krokodile als amphibisch lebende Beutegreifer sind in hohem Maße an ihre besondere Lebensweise angepasst und waren trotz der recht konstant erscheinenden Gestalt während ihrer über 200 Millionen Jahre dauernden Entwicklungsgeschichte beachtlichen Veränderungen unterworfen. Die ersten Reptilien erschienen vor rund 300 Millionen Jahren auf der Erde. Im Erdmittelalter, dem Mesozoikum, vor etwa 222 Millionen Jahren, traten dann die Krokodile auf den Plan und hatten bald ihren Höhepunkt in der Entwicklung.
Fossile Krokodilier, die den heutigen Krokodilen und Alligatoren zugeordnet werden konnten, traten in der Oberen Kreide vor 80 Millionen Jahren auf. Heute sind 25 Arten von Krokodilen bekannt. Sie besiedeln tropische und subtropische Seen, Flüsse und Küsten und errichten ihre Nester zur Eiablage an Land.
In der Kulturgeschichte vieler Völker spielen Krokodile eine wichtige Rolle, die verständlicherweise oft von Angst, Ehrfurcht und Bewunderung geprägt ist. In allen Erdteilen, in denen sie leben, haben sie Einzug in die Mythologie gehalten. Im alten Ägypten wurden sie als heilige Tiere betrachtet und in Gestalt des krokodilköpfigen Gottes Sobek, dem Gott des ewigen Fortbestandes, verehrt. In China galt der Alligator aufgrund der gepanzerten Haut als Vorbote des Krieges. In Südostasien kehren verstorbene Herrscher und Ahnen als Krokodile wieder auf die Welt zurück und werden mit Speiseopfern geehrt. In der Mythologie der Aborigines Australiens spielen Krokodile bei der Entstehung des Universums eine große Rolle. Die Maya und Azteken in Mittelamerika glaubten, dass die Welt auf dem Rücken eines großen krokodilähnlichen Reptils in einem Seerosenteich ruht.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 137