Reisen ist in Corona-Zeiten ein schwieriges Unterfangen. Erst recht, wenn das Ziel auch herpetologisch interessant sein soll. Zu den Ausnahmen, die noch relativ problemlos bereist werden können, gehören die Kanarischen Inseln. Sie sind derzeit (Stand 14.11.2020) kein Corona-Risikogebiet, relativ problemlos und kostengünstig zu erreichen und auch im Winter ein lohnendes Ziel. Einzige Voraussetzung derzeit: ein negativer Corona-Test. Die botanisch wohl attraktivste Insel der Kanaren ist La Palma. Aber auch herpetologisch lohnt sich eine Exkursion auf „La Isla Bonita“, der schönen Insel. von Rolf Leptin
Die ungefähr 700 km2 große Insel La Palma liegt im Atlantischen Ozean, etwa 400 km vor der marokkanischen Küste. Sie ist die nordwestlichste der politisch zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln und gleichzeitig auch die ursprünglichste und waldreichste. Es gibt auf diesem aus Vulkanen entstandenen relativ kleinen Eiland hohe Berge, tiefe Schluchten, wilde Küsten und zahlreiche Pflanzenarten in fünf Klima- und Vegetationszonen, wovon jedoch nur ein geringer Teil endemisch ist. Vieles wurde in hunderten von Jahren hauptsächlich aus Süd- und Mittelamerika dorthin verbracht.
Botanisches Juwel
Bewegt man sich auf La Palma, fallen einem schon bald ganze Berghänge mit grauen oder auch grünen Agaven und vor allem Feigenkakteen ins Auge fallen. Opuntia ficus wurde früher dort angepflanzt, um daran Schildläuse zur Gewinnung des roten Farbstoffs Cochenille zu züchten und zudem noch essbare Früchte zu ernten. Im Norden stößt man auf die hohen, in Gruppen stehenden, imposanten Kandelabereuphorbien (Euphorbia kanarienesis) mit einem Alter von über hundert Jahren, an Berghängen im Süden in Höhenlagen von 500–1.000 m auf Mengen der als Zierpflanze bekannten
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