Die Western Ghats in Indien sind ein Hotspot der Biodiversität und besonders für Amphibien. Die Region steht eher selten im touristischen Brennpunkt, aber was ein echter Frosch-Fan ist, der scheut die Anreise selbst bei knappem Terminplan nicht. Denn zu entdecken gibt es hier immer etwas! von Ole Dost
Habe ich noch alle Tassen im Schrank und zu viel Geld auf dem Konto? Eine Fernreise mit gerade einmal vier Tagen Exkursionsspielraum? Nachdem ich am späten Abend die Flüge von Frankfurt zur südindischen Küstenstadt Kochin gebucht habe, kann ich stundenlang nicht schlafen, weil mich eben diese Fragen nicht zur Ruhe kommen lassen. Die Vorgeschichte zu dieser Wahnsinnstat:
Mein großes Interesse für Froschlurche hatte mich vor drei Jahren auf ein tropisches Amphibienparadies aufmerksam gemacht: die Western Ghats, eine Bergkette, die sich über rund 1.600 km parallel zur Westküste Indiens bis zur Südspitze des Subkontinents zieht. Seit der Jahrtausendwende wurden hier erstaunlich viele Amphibien entdeckt und beschrieben: zahlreiche Schleichenlurche und noch mehr Froschlurche. Der Ist-Stand liegt bei etwa 250 Anuren-Arten, die in den Wäldern dieser Bergkette angetroffen werden, und ein Ende der Neuentdeckungen ist noch nicht abzusehen.