Borneo ist mit einer Fläche von 751.936 km² die drittgrößte Insel der Welt. Auch herpetologisch gehört sie zu den Hotspots des Planeten. Die Lebensräume reichen vom Tieflandregenwald bis in die Hochgebirgsregionen des Mount Kinabalu. Bei Streifzügen durch die Schutzgebiete kann man ikonische Arten wie Zipfelkrötenfrosch, Winkelkopfagame oder Rotkopfkrait entdecken – neben zoologischen Juwelen wie etwa Nasenaffen. von Kai Kolodziej und Chantal Cenker
Politisch ist Borneo auf drei Staaten aufgeteilt: Malaysia, Indonesien und das Sultanat Brunei. Wir bereisten im Juli 2019 den malaysischen Teil der Insel für etwas über zwei Wochen, wobei wir sowohl den südlichen Teil, Sarawak, als auch den nördlichen Teil, Sabah, besuchten. Der Äquator verläuft direkt durch Borneo, dementsprechend herrscht ein tropisches Klima mit einer hohen Luftfeuchtigkeit mit meist über 80 % vor, die Temperaturen liegen meist zwischen 26 und 28 °C tagsüber im Tiefland. Die Regenzeit ist unterschiedlich verteilt, je nachdem, ob man sich im Süden oder Norden befindet. Im Norden, den wir vornehmlich erkundeten, fallen die stärksten Regenfälle auf die Zeit zwischen Oktober und März.
Zoogeografisch gesehen gehört Borneo zur Sunda-Region, da es westlich der Wallace-Linie liegt. Allerdings weist die Insel einige Besonderheiten auf, was auch an der relativ starken Isolation liegt. Beispiele dafür sind die Borneo-Orang-Utans (Pongo pygmaeus), die Borneo-Zwergelefanten (Elephas maximus borneensis) und natürlich zahlreiche endemische Vögel (Auliya 2006).
Im malaysischen Teil von Borneo befinden sich zahlreiche Nationalparks. Wir entschieden uns, vier davon zu besuchen. Nach einem Flug nach Kuching, der Hauptstadt von Sarawak, machten wir uns mit einem Mietauto auf den Weg zum Bako-Nationalpark.