Gebietsfremde Arten sind am Alpenfluss Inn mittlerweile mehr Regel als Ausnahme. Egal ob Schildkröte, Aquarien-, Teich- oder Besatzfisch – sie alle stellen eine ernste Bedrohung für die heimische Artenvielfalt dar. Doch das Eindämmen der „invasiven Arten“ gleicht einer Sisyphos-Arbeit. von Lisa Reggentin
Wege kontrollieren, Pflanzen beschneiden, Infotafeln aufstellen, Müll einsammeln und über die Verhaltensregeln in der Natur informieren. So oder ähnlich sieht ein normaler Arbeitstag in einem Schutzgebiet aus. Hin und wieder sind die Aufgaben im Alltag der Schutzgebietsbetreuer*innen aber weitaus kniffliger – und der Erfolg ist nicht immer garantiert: Gemeint ist der Kampf gegen invasive gebietsfremde Arten (Invasive Alien Species). Diese siedeln sich neu auf einem Territorium an, das eigentlich nicht zu ihrem ursprünglichen Lebensraum zählt. Zu den sogenannten Neophyten gehören laut Definition alle Pflanzen, die nach 1492 – dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus – bewusst oder unbewusst in ein neues geografisches Gebiet gelangt sind. Bei Tieren spricht man dann von Neozoen.
Aus Bereicherung wird Bedrohung
Um zu verstehen, was es mit den gebietsfremden Arten auf sich hat und mit welchen Auswirkungen diese einhergehen können, ist ein kleiner Exkurs in die Geschichte hilfreich. Die Tomate beispielsweise wuchs ursprünglich nur in Amerika. Nachdem Christoph Kolumbus 1498 auf das Gewächs aufmerksam wurde, brachte er es mit nach Europa, wo es sich in den folgenden Jahrhunderten über den gesamten Kontinent verbreitete. Auch die Kartoffel kam natürlicherweise nur in Teilen des heutigen Lateinamerika vor und gelangte erst durch den Menschen im Laufe des 15. Jahrhunderts nach Europa. Heute handelt es sich bei jeder fünften Pflanze, die bei uns wächst, um einen Neophyten – und ohne sie wären unsere Essgewohnheiten deutlich einseitiger.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 145