Nur Weiden, Acker, Industrie? Keineswegs! Auch Norddeutschland hat trotz intensiver Landwirtschaft und dicht besiedelter Regionen viele Naturhighlights zu bieten und ist die Heimat für eine ganze Reihe von Amphibien- und Reptilienarten. Vom spektakulär blauen Moorfrosch bis zur Kreuzotter bieten sich hier auch in Lockdown-Zeiten aufregende Herping-Möglichkeiten. von Benny Trapp

Nordrhein-Westfalen
Mit knapp 18 Millionen Einwohnern ist NRW das bevölkerungsreichste Bundesland und gehört zusammengenommen sogar zu den 30 größten Metropolregionen weltweit. Geschuldet ist dies der frühen Industrialisierung, die bis heute einen entsprechenden Einfluss auf Natur und Landschaft hat. Ohne die dauerhafte Entwässerung weiter Teile des Ruhrgebiets durch Abpumpen und Kanalisierung der Fließgewässer würden beispielsweise etliche Städte, die während der aktiven Bergbauzeit unterhalb des Grundwasserspiegels erbaut wurden, schlicht überflutet. Entstehen würde eine gigantische Seenplatte, auf deren Grund ganze Großstädte wie Essen liegen würden. Durch den Kohlebergbau wurde die Erdoberfläche in einigen Regionen um weit mehr als 15 m gesenkt. Nichts hier ist also, insbesondere auch in den großflächig abgebauten Braunkohlerevieren, noch irgendwie natürlichen Ursprungs.

Und doch haben sich mit der Indus­trialisierung viele Arten angesiedelt, oft auch dort, wo man sie vielleicht am wenigsten vermutet. Die Kreuzkröte gehört zu diesen Tieren, die heute vor allem von Industriebrachen profitieren. Ihre Laichgewässer sind flache Pfützen, die einzig durch Niederschläge gespeist werden. Und eben solche finden sich im Ruhrgebiet auf etlichen Halden, die vielerorts durch Bodenaushub und Schutt vom Abriss der Zechenanlagen entstanden sind. Mitten in Industriestädten wie Bochum existieren solche Bereiche ...

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 147