Aufgrund ihrer prächtigen Färbung, ihrer Größe und ihres spektakulären Abwehrverhaltens sind Ornamentvogelspinnen seit einigen Jahren besonders beliebt in der Terraristik. In der Natur leiden sie unter Lebensraumzerstörung, im Terrarium gelingt inzwischen zahlreich die Nachzucht. Unser Autor hat einen Zucht- und Ausstellungsraum für diese Spinnen gegründet, das Poecitarium. Dort werden auch speziell auf diese Gattung abgestimmte Sachkundekurse angeboten. von Patrick Meyer
Aktuell sind genau 1.014 Vogelspinnenarten beschrieben, die sich auf 152 Gattungen aufteilen (Stand Juli 2021). Eine dieser Gattungen ist Poecilotheria, im Terrarianer-Slang auch kurz Poecis genannt. Zu ihr gehören 15 Arten. Sie bilden eine eigene Unterfamilie, die Poecilotheriinae.
Prachtvolle Spinnen
Die Poecilotheria-Arten unterscheiden sich in ihrer Grundfärbung teilweise enorm: Sie sind bunt mit einem Eichblattmuster und vielen Ornamenten auf dem Hinterleib, was zu ihrem deutschen Namen geführt hat. Auch der Gattungsname Poecilotheria bedeutet sinngemäß übersetzt so viel wie „buntes, wildes Tier“.
Die Gattung ist endemisch auf dem indischen Subkontinent, diese Spinnen kommen also nur in Indien und auf Sri Lanka vor. Bereits im 18. Jahrhundert gelangte eine lebende P. regalis, die an einer indischen Bahnlinie im Feuerholz gefunden wurde, ins weltweit erste Insektarium im Londoner Zoo. Dieses Tier wurde nach seinem Tod präpariert und existiert noch heute. Die erste wissenschaftlich beschriebene Poecilotheria-Art ist P. fasciata, im Jahr 1804 noch als Mygale fasciata benannt. Die Weibchen dieser Art erreichen eine Körperlänge von ca. 6 cm, die Männchen etwa 4 cm.