Nattern gehören seit den Anfängen der Terraristik zu den beliebtesten Terrarientieren. Einer, der ihre Karriere im Hobby seit fast acht Jahrzehnten miterlebt und mitgestaltet hat, ist Dieter Schmidt. Hier blickt er zurück auf die Anfänge seiner Leidenschaft, wie Halter sich in zwei deutschen Staaten für ihr gemeinsames Interessensobjekt miteinander verbunden haben und wie sich die Trends in den letzten Jahren entwickelten. von Dieter Schmidt
Als mir der verantwortliche Redakteur der REPTILIA, Heiko Werning, mitteilte, dass demnächst eine Ausgabe mit dem Titelthema „Nattern – Klassiker neu entdeckt“ erscheinen soll, und anfragte, ob ich nicht als „alter Nattern-Guru“ über meine Erinnerungen an die wohl am häufigsten in den Terrarien vertretenen Schlangen – die Nattern – berichten könnte, sagte ich ohne lange Überlegungen zu. Schnell wurde mir dann aber ein Problem bewusst: Was meint er eigentlich mit „Nattern“?
In der systematischen Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata) und deren Unterordnung Schlangen (Serpentes) sind u. a. in der Familie Colubridae mit über 2.000 Arten die Unterfamilien Colubrinae (Eigentliche Nattern) mit mehr als 750 Arten und Natricinae (Wassernattern) mit etwa 250 Arten vertreten. Aus diesen beiden Unterfamilien stammen wohl die meisten Schlangen in den Terrarien der Welt. Vertreter der Pythons und Boas, obwohl ebenfalls sehr beliebt, spielen zahlenmäßig eine wesentlich geringere Rolle.
In der deutschen Sprache werden jedoch unzählige weitere Schlangenarten als „Nattern“ bezeichnet. Es gibt sogar „Giftnattern“, die nun wirklich nicht näher mit den Colubridae verwandt sind.