Der Palmatogecko (Pachydactylus rangei) ist an sich schon ein einzigartiger Gecko. Neben seinen charakteristischen Augen und der nahezu transparenten Haut besitzt er als einzige Geckoart „Schwimmhäute“ zwischen den Zehen aller vier Füße, die ihm auch den Namen „Schwimmfußgecko“ eingebracht haben. Nun kommt eine weitere bemerkenswerte Eigenart hinzu. von David Prötzel

Die „Schwimmhäute“ des Palmatogeckos sind eine Anpassung an sein Leben in den Sanddünen der Namib-Wüste. Sie ermöglichen ihm, auf besonders effiziente Art im lockeren Sand zu graben (Russell & Bauer 1990). Ihr besonderes Erscheinungsbild und das aktive Verhalten machen den Pal­matogecko zu einem interessanten Terrarienbewohner. Versuchshalber leuchtete ich meine Tiere im Terrarium mit einer UV-Lampe an – und sie strahlten fast schon grell zurück. Um die Augen und entlang der Flanken zeigen die Geckos eine starke neongrüne Fluoreszenz.

Mechanismus
Die Fluoreszenz lässt sich gut mit einer handelsüblichen UV-Taschenlampe (am besten mit einem Maximum bei 365 nm) anregen. Beide Geschlechter zeigen dieselben Fluoreszenzmuster in Form eines Rings um die Augen und eines ven­trolateralen Streifens. Eines meiner Männchen fluoresziert zusätzlich an der Oberseite der Füße. Hier muss sich erst noch zeigen, ob das ein möglicher Unterschied zwischen den Geschlechtern sein könnte.
Unter natürlichen Lichtverhältnissen erscheinen die Fluoreszenzbereiche beigegelb, im Unterschied zu der eher gräulich weißen Färbung am Kopf oder an den Extremitäten. Bei genauerem Hinsehen kann man folglich die fluoreszierenden Bereiche selbst ohne UV-Licht identifizieren. Auch hier lässt sich der Effekt am besten bei lebenden Exemplaren erkennen; bei Alkoholpräparaten schwindet die Fluoreszenz bereits nach wenigen Jahren und ist nach spätestens 30 Jahren Lagerung vollständig verloren. Bei Jungtieren sind die Fluoreszenzstreifen zwar schmaler, aber doch bereits sofort nach dem Schlupf vorhanden.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 154