Zwei Chamäleonarten sind in Europa heimisch: Das Europäische Chamäleon (Chamaeleo chamaeleon) und das Basiliskenchamäleon (Chamaeleo africanus). Leider sind die Vorkommen beider Arten stark bedroht. Reptilienfreunde auf Reisen sollten ihren Teil dazu beitragen, die Situation dieser charismatischen Echsen nicht noch weiter zu verschlechtern. von Benny Trapp
Der Name „Europäisches Chamäleon“ für Chamaeleo chamaeleon ist im Grunde etwas irreführend, denn bei diesem handelt es sich gar nicht – wie die Bezeichnung suggerieren könnte – um eine rein europäische Art. Vielmehr ist Ch. chamaeleon zwar auch in Europa verbreitet, sehr wahrscheinlich auf unserem Kontinent aber nirgendwo natürlichen Ursprungs.
Europäische Chamäleons?
Mindestens das Vorkommen auf Malta ist (wie das etlicher anderer rezenter Reptilienarten) ganz offensichtlich auf historische Einschleppungen zurückzuführen, von den Populationen auf der Iberischen Halbinsel ist dasselbe zumindest anzunehmen. Dabei werden (vereinfacht ausgedrückt) die spanischen von den portugiesischen Chamäleons unterschieden und jeweils einer anderen ursprünglichen Herkunft zugeordnet. Ob es sich bei den ost-iberischen Europäischen Chamäleons – wie früher in den Raum gestellt – tatsächlich um ein Reliktvorkommen handeln könnte, das von einer vor über 5,3 Millionen Jahren noch existierenden Verbindung zwischen dem heutigen Marokko und Spanien herrührt, ist trotz genetischer Untersuchungen noch immer rein spekulativ.