Eine riesige Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen- und Tierarten hat es zu bieten, das kleine mittelamerikanische Guatemala. Darunter sind auch sehr viele alte Bekannte aus der Terraristik. von Kriton Kunz
In Guatemala ist nur eines nicht „mega“, und das ist die Landesfläche. Gerade einmal 109.021 km2 umfasst das Land, das somit kaum größer ist als Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Auf dieser verhältnismäßig kleinen Fläche aber hat das subtropische „Guate“ eine unglaubliche Vielfalt in jeder Hinsicht zu bieten, ob kulturell, landschaftlich oder in puncto Biodiversität.
Voraussetzungen für Vielfalt
Gleichsam als Brutkasten für die enorme Biodiversität des Landes wirkten mehrere Faktoren: die Lage zwischen der holarktischen und der neotropischen Zone sowie zwischen zwei Ozeanen, der relativ alte geologische Ursprung, das zerklüftete Höhenrelief des Landes, das von Meeresniveau bis über 4.000 m emporsteigt, und schließlich die in Ost-West-Richtung verlaufenden Gebirgsketten, die Guatemala in einen Nord- und einen Südteil zerschneiden. Fast 60 % der Landesfläche sind gebirgig, mit allein 34 aktiven Vulkanen.
All dies sorgt für unterschiedlichste Klimazonen auf engstem Raum, beispielsweise mit jährlichen Niederschlägen von nur 500 bis hin zu 6.000 mm (Jahresmittel in Deutschland: etwa 780 mm), und gerade auf isolierten Bergen sowie in den dazwischenliegenden Tälern für verschiedenste, oft einzigartige und sehr kontrastierende Ökosysteme mit hohem Grad an Endemismus, also an Lebewesen, die ausschließlich dort vorkommen. Eine beträchtliche Zahl an Feuchtgebieten und großen Seen, darunter der Izabal (größer als der Bodensee) und der tiefste See Mittelamerikas, der Atitlán, sorgen für weiteren Artenreichtum.