Vor genau 25 Jahren fragte die REPTILIA: „Sind die Schildkröten Asiens noch zu retten?“ und veröffentlichte einen Spendenaufruf, um ein aberwitzig erscheinendes Projekt zu unterstützen, das von dem Münsterländer Terrarianer Elmar Meier ersonnen worden war. Geplant war eine Zuchtstation auf dem Gelände des Allwetterzoos Münster, um eine Reihe kurz vor der Ausrottung stehender asiatischer Schildkröten zu retten. Was folgte, war eine beispiellose gemeinsame Kraftanstrengung von privaten Terrarianern, einem Zoo und einer Artenschutzorganisation, eine schier unglaubliche Geschichte, die in diesem Frühjahr darin gipfelte, dass Elmar und Ingrid Meier das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekamen, die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in Deutschland.  von Heiko Werning

Donnerstag, 21. Dezember 2023, drei Tage vor Weihnachten. Elmar Meier holt einen Brief vom Kreis Coesfeld aus dem Briefkasten. Ein Strafmandat? Oder ein Schreiben vom Landschaftsbeirat des Kreises, in dem Elmar mit seiner Expertise seit Langem tätig ist, um bei Naturschutzgebiete betreffenden Entwicklungsprojekten beratend zur Seite zu stehen? Aber normalerweise verschickt der Kreis seine Briefe auf grauem Recyclingpapier. Dieser Umschlag hier aber ist schneeweiß und aus Büttenpapier. Seltsam, denkt Elmar, öffnet ihn – und nach ungläubigem Überfliegen folgt ein lauter Schrei, der in leicht hysterisches Lachen übergeht. Etwas zu Luft gekommen, ruft er seine Frau Ingrid herbei. Die kommt, liest und prustet ebenfalls laut los. Es kommt ihnen zu verrückt vor. Denn der Brief vom Kreis Coesfeld ist über den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gekommen, der ihn unterzeichnet hat. Und er besagt: Elmar und Ingrid Meier wird das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, die höchste Auszeichnung für ein Ehrenamt, die dieses Land zu vergeben hat. 

Der Grund dafür ist die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit der beiden für die Idee, das Funding und die Betreuung des Internationalen Zen­trums für Schildkrötenschutz (IZS) im Allwetterzoo Münster. Ein weltweit in dieser Form einmaliges Projekt, eine Kooperation von privaten Tierhaltern, einem Zoo und einer Artenschutzorganisation. Mit dem Ergebnis, dass ein einzelner Terrarianer und seine Frau entscheidend dazu beigetragen haben, dass die Chance für ein rundes Dutzend Schildkrötenarten deutlich gestiegen ist, der sicheren Ausrottung zu entgehen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 167