Halsbandleguane, Anolis, Stachelleguane, Krötenechsen, Rollschwanzleguane – die Namen der ebenso vielgestaltigen wie artenreichen Echsen aus Nord-, Mittel- und Südamerika klingen jedem Terrarianer in den Ohren. Ganz gleich, ob man sich selbst schon mal terraristisch mit ihnen befasst hat oder nicht: Man kennt sie einfach. Seit Jahrzehnten sind sie fester Bestandteil in Fachgeschäften und auf Börsen, sie huschen durchs Karibik-Ressort oder begegnen einem beim eigenen Roadtrip durch die USA. Wer sie bei sich zu Hause pflegt, hat garantiert viel Freude an lebhaften, beständig sichtbaren, gut haltbaren Echsen sowie eine hohe Stromrechnung. von Heiko Werning

Der deutsche Begriff „Leguan“ hat eine sprachlich interessante Karriere hinter sich. In den Indígena-Sprachen der Karibik werden die großen Echsen der heutigen Gattungen Iguana (Grüne Leguane) und Cyclura (Wirtelschwanzleguane) „Yuana“ genannt. Von dort ist der Begriff als „iguana“ ins Spanische und die wissenschaftliche Nomenklatur gedrungen. Das Wort lässt auch 500 Jahre später nachfühlen, welchen Eindruck die großen Leguane auf die spanischen Eroberer gemacht haben. 

Dann kamen die Wissenschaftler und begannen, die Fauna der Neuen Welt zu katalogisieren. Sie stießen auf Gemeinsamkeiten vieler Echsengruppen mit den imposanten Leguanen, etwa in der Zahnstellung, und weil Ordnung schließlich sein muss, wurden diese dann in die gemeinsame Familie Iguanidae gestellt, benannt selbstverständlich nach ihrer Flaggschiffart, dem Grünen Leguan, Iguana iguana – auch wenn die allermeisten aus dieser weitläufigen Verwandtschaft eher an kleine Eidechsen oder Agamen erinnern und bis heute in ihrer Heimat auch keineswegs als „iguanas“ bezeichnet werden, sondern unter den spanischen oder englischen Namen für eben Echsen bzw. Eidechsen geläufig sind, nämlich lagartijas bzw. lizards. Im Deutschen aber setzte sich die aus der wissenschaftlichen Systematik stammende Bezeichnung „Leguane“ für die gesamte Verwandtschaftsgruppe durch, und so wurde sogar die nur 6 cm Kopf-Rumpf-Länge messende Uta stansburiana zum Seitenfleckleguan. Sprachlich gesehen also ein deutscher Sonderweg. Mögen Ethnopsychologen sich mit den tieferen Hintergründen beschäftigen ...

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