Portugal ist ein beliebtes Urlaubsland. Vor allem die Metropole Lissabon und die Atlantikstrände des Algarve ziehen Touristen an. Aber das Land an der Südwestspitze Europas hat noch viel mehr zu bieten. Die Serra de Montemuro ist ein lohnendes Reiseziel auch für alle, die nach Amphibien und Reptilien Ausschau halten. von Rudolf Malkmus
Eines der massigsten und höchsten unter den zahlreichen aus Granit und silurischen Grauwacken aufgebauten Gebirgen (serras) Nordportugals ist die Serra de Montemuro. Aus dem tief eingeschnittenen, auf nur 50 m Höhe liegenden Tal des Rio Douro erhebt sie sich bis in 1.382 m Höhe wie eine gewaltige Bergmauer (monte muro), die Flanken von wildromantischen Schluchten durchfurcht. In ihnen stürzen reißende, kaskadenreiche Bergbäche (Bestança, Cabrum, Balsemão,Paiva) zu Tal, deren Wasser den Douro speisen.
Atlantisches Klima
Der kaum 50 km entfernte Atlantik und der vorherrschende Westwind prägen die klimatischen Verhältnisse des Gebirges: nasse, kalte, nebelreiche, lang anhaltende Winter und kurze, heiße, trockene Sommer. Der Jahresniederschlag – zwischen Dezember und April häufig als Schnee – verringert sich von West (2.500 mm) nach Ost (1.600 mm); die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen oberhalb 1.000 m bei 8–9 °C, an den geschützten unteren Talhängen bei 15 °C.
In den Senken des Hochplateaus kommt es durch Inversion oft zur Entstehung von Kaltluftseen mit Bodennebel und Frösten. In Anpassung an diese Bedingungen öffnet z. B. die für diese Region charakteristische Pyrenäeneiche (Quercus pyrenaica) erst Ende Mai ihre Knospen.
Bioklimatisch befindet sich der Gebirgsstock in der mesomediterranen Zone, die tiefer gelegenen Täler im ozeanisch geprägten submediterranen Bereich.