Pythons zählen schon immer zu den absoluten Lieblingen der Terrarianer. Völlig zu Recht! Verschiedenste Größen und Lebensweisen, spektakuläre Farben und Muster (natürlich oder herausgezüchtet), spannendes Verhalten – wer sich davon nicht faszinieren lässt, ist selber schuld. von Kriton Kunz
Menschen, die keine Schlangenfans sind, verbinden mit Pythons oft Grusel oder Angstgefühle. Würgeschlangen? Das klingt gefährlich, und im Geiste sehen sich solche Mitmenschen bereits in der tödlichen Umklammerung eines riesigen Monsters.
Wer dagegen Pythons schätzt und sie zu Hause pflegt, betrachtet sie in einem völlig anderen Licht: als herrliche, elegante, kraftvolle, ästhetische Tiere, archaisch und doch hoch entwickelt. Vor allem der Königspython, aber auch Netzpython, Dunkler Tigerpython, Kurschwanzpythons, Rautenpythons und selbst Grüne Baumpythons sind mittlerweile so sehr „Haustier“ geworden, dass bei ihnen in den meisten Fällen sogar die gezielte Zucht bestimmter Farb- und Zeichnungsformen im Fokus steht – also ganz ähnlich wie bei Goldfisch oder Kaninchen.
„Riesenschlangen“ gibt’s nicht mehr
Im Hinterkopf schwingt sicher noch mit: „Boas und Pythons sind nahe Verwandte“. Diese Ansicht vertraten lange Zeit die Systematiker, und so wurden diese Gruppen zur Familie der Riesenschlangen (Boidae) zusammengefasst. Immer mehr setzt sich allerdings die Ansicht durch, dass die rein altweltlichen Pythons viel näher mit dem mittelamerikanischen Spitzkopfpython und den südostasiatischen Erdschlangen verwandt sind.
Aktuell werden diese drei Taxa daher zu einer eigenen Überfamilie zusammengefasst, den Pythonoidea (Pythons und Verwandte), mit den drei Familien Spitzkopfpythons (Loxocemidae; nur eine Gattung und Art: Loxocemus bicolor), Pythons (Pythonidae) und Erdschlangen (Xenopeltidae; nur eine Gattung, zwei Arten: Xenopeltis hainanensis, X. unicolor).
Die Boa-Verwandten dagegen werden in eine eigene Überfamilie gestellt, die Booidea, mit der Familie Boidae (Boas), die sieben Unterfamilien umfasst.