Wer an Pythons denkt, hat meist sehr kräftig gebaute, große Schlangen vor dem geistigen Auge. Südpythons bieten jedoch ein völlig anderes Bild: natternartig schlank und meist kleiner als eine ausgewachsene Kornnatter. Ihre geringe Größe, vor allem aber das interessante Verhalten und die Tatsache, dass Haltung und Nachzucht nicht schwierig sind, machen die faszinierenden Tiere zu bestens geeigneten Terrarienpfleglingen. von Volker Franz

Die Familie der Pythons (Pythonidae) umfasst derzeit acht Gattungen mit ca. 40 Arten und zahlreichen Unterarten. Eine dieser Gattungen sind die Südpythons (Antaresia) mit vier Arten: Fleckenpython (A. maculosa), Gefleckter Python (A. childreni), Stimson-Python (A. stimsoni stimsoni und A. s. orientalis) sowie Zwergpython (A. perthensis).
Südpythons zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Labialgruben, in denen sich die Wärmesinneszellen befinden, von außen nicht sichtbar sind. Diese klein bleibenden Pythons erinnern im Aussehen an Nattern und erreichen eine durchschnittliche Größe von nur einem Meter.

Lebensweise
Antaresia ist eine rein australische Gattung, die über die nördlichen zwei Drittel des Kontinents verbreitet ist. Die Tiere sind in verschiedenen Biotopen anzutreffen, wie offenen Steppenlandschaften, Savannen, Trockenwäldern, Ge­steins­formationen und sogar in der Nähe menschlicher Ansiedlungen. Die dämmerungs- bis nachtaktiven Jäger umschlingen und erdrosseln ihre Beute, nämlich kleine Reptilien, Vögel und Kleinsäuger.
Bei der Gattung Antaresia handelt es sich um bodenlebende Reptilien, die jedoch hervorragend klettern können und diese Fähigkeit auch zum Beutefang nutzen. Antaresia childreni konnte zum Beispiel schon oft an der Decke von Höhlen hängend bei der Jagd auf Fledermäuse beobachtet werden.
Die Paarungen finden im australischen Frühling statt. Zwischen rivalisierenden Männchen kommt es häufig zu Kommentkämpfen, die bis zu Beißereien führen können. Nach den Rivalenkämpfen zieht der unterlegene Gegner von dannen, und der Sieger paart sich ein bis mehrere Male mit dem Weibchen. 25–45 Tage nach der letzten Paarung kommt es zur Eiablage. Die 5–22 Eier werden im September/Oktober gelegt, vom Weibchen umschlungen und bis zum Schlupf der Jungtier bewacht. Die Jungtiere schlüpfen im Dezember/Januar nach einer Inkubationszeit von etwa zwei Monaten.

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