Timorpythons werden trotz ihres attraktiven Äußeren, ihres spannenden Verhaltens und der überschaubaren Größe nur selten gehalten und vermehrt. Unser in Spanien lebender Autor konnte daher nicht auf allzu viele Erfahrungswerte zurückgreifen und tüftelte selbst so lange, bis der Erfolg ihn belohnte. von Joaquin Vidal Oliva (Joaquin Saida)
Der Timorpython (Malayopython timoriensis) stammt von den Kleinen Sundainseln. Er bewohnt Flores, Lomblen, Solor, Pantar, Adonara und möglicherweise auch Lombok, während Nachweise von Timor heute fraglich erscheinen. Weibchen dieser mittelgroßen Art erreichen um 200 cm Gesamtlänge.
Die nachtaktive Art bewohnt offene Wälder und dicht bewachsenes Grasland. In der Natur ernährt sie sich vor allem von ihrer Größe angemessenen Vögeln und Säugetieren, im Terrarium sind die Tiere gute Fresser.
Erste Erfahrungen mit der Haltung
Im Juli 2005 erwarb ich in Spanien ein Pärchen Timorpythons, das aus deutscher Nachzucht stammte. Während der ersten Jahre hielt ich die Tiere getrennt und fütterte sie alle 15 Tage. Zu Anfang brachte ich sie in relativ kleinen Terrarien unter, da ich bemerkte, dass sich die Schlangen in größeren Becken scheuer verhielten, nicht richtig fraßen und Stresssymptome zeigten. Erst als ich sie in die kleineren, mit vielen Versteckmöglichkeiten ausgestatteten Terrarien setzte, begannen sie zu fressen und ruhig zu werden.
Als Jungtiere nutzten sie kaum einmal die Höhe des Terrariums, sondern bevorzugten die untere Zone. Heute, als adulte Tiere, hat sich das grundlegend geändert: Sie halten sich viel auf den Kletterstangen auf, und ihre Unterschlüpfe habe ich dementsprechend mittlerweile oben im Terrarium angebracht. Ich pflege sie in zwei benachbarten OSB-Becken zu je 75 x 90 x 150 cm (Tiefe x Breite x Höhe), die durch eine Art Fenster in der gemeinsamen Wand miteinander verbunden sind, sodass ich Männchen und Weibchen je nach Jahreszeit gemeinsam oder getrennt halten kann.
Als Bodengrund verwende ich Kokoshumus und helle Torfeinstreu oder andere übliche Substrate. Daneben befinden sich Holzstangen zum Klettern und Ruhen sowie ein Wasserbecken in jedem Terrarium, das ausreichend groß ist, um die Schlangen aufzunehmen, obwohl sie es nur selten aufsuchen.
Anfangs benutzte ich Terrarien mit einer natürlicheren Einrichtung, aber ich hatte den Eindruck, dass die Schlangen sich darin nicht wohlfühlten, da sie manchmal mehrfach hintereinander das Futter verweigerten. Außerdem trat ein Riesenproblem mit Milben auf, dem ich erst mit Ivermectin ein Ende bereiten konnte.