Einmal Tiliqua, immer Tiliqua – langjährige Haltung und Nachzucht von Blauzungenskinken
Blauzungenskinke sind Klassiker der Terraristik und echte Charaktertiere, die sich durch besondere Zutraulichkeit auszeichnen. Ihre Nachzucht gelingt zwar seit Jahrzehnten regelmäßig, ist aber nach wie vor etwas Besonderes. Dazu trägt auch ihre echt lebendgebärende Fortpflanzung mit teils mehr als zwölf Jungtieren pro Wurf bei. Wer ihre Ansprüche an Haltung und Ernährung erfüllt, hat lange Freude an diesen großen, ansprechend gefärbten Echsen. von Paul Gaßner
Der Ursprung meiner Begeisterung für die Gattung Tiliqua lässt sich auch nach Jahrzehnten noch gut nachvollziehen. Es waren wohl zwei der Büchlein, die in den 1970er-Jahren viel zum Aufblühen der Terraristikszene in Deutschland beitrugen: In der „Kleinen Terrarienkunde“ von Johannes Jahn, erschienen in zweiter Auflage 1975, findet sich ein Foto von Tiliqua scincoides auf der Hand des Besitzers, das die stattliche Größe des Tiers verdeutlicht. Der kurzen Artbeschreibung nach werden diese Echsen schnell sehr zahm, lassen sich problemlos aus dem Behälter nehmen und bedienen sich auch gerne an menschlichen Speisen. Auch wenn man Letzteres heute weder publizieren noch praktizieren würde (Stichwort „artgerechte Ernährung“) – als Jugendlicher, der bis dahin ausschließlich Erfahrung mit den stets „hektischen“ einheimischen Eidechsen hatte, die man mit selbst gefangenen Insekten ernährte, fand ich die Vorstellung einer großen Echse, die man auf die Hand nehmen und quasi vom heimischen Tisch miternähren konnte, wohl faszinierend.
Haltung und Nachzucht des neukaledonischen Geckos Bavayia robusta
Die Geckos Neukaledoniens erfreuen sich in der Terraristik ungebrochen großer Begeisterung. Neben den bekannten „Riesen“ der Inseln gibt es aber auch zahlreiche kleinere Arten, die ebenfalls attraktive Pfleglinge abgeben. Einer von ihnen ist Bavayia robusta. von Sebastian Frank & Dana Mehringer
In ihrer Revision dieser Geckoverwandtschaft stellen Bauer et al. (2022) die Art Bavayia robusta Wright, Bauer & Sadlier, 2000 zur cyclura-Gruppe, welche durch einen massigeren Körperbau, eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von über 50 mm (nur B. goroensis bleibt mit maximal 48,8 mm etwas kleiner), die Platzierung der Kralle der ersten Zehe bzw. des ersten Fingers in einer Kerbe zwischen einem größeren medianen und einem kleineren lateralen Lappen der vordersten Lamelle und die gelb gefärbte Unterseite von anderen Gruppen differenziert wird. Innerhalb dieser Gruppe wird B. robusta zusammen mit B. cyclura zur cyclura-Klade gestellt.
Haltungserfahrung und Nachzucht der Mussurana (Boiruna maculata)
Die Mussuranas aus den amerikanischen Tropen und Subtropen umgibt eine fast mystische Aura, weil sie sich gerne von anderen Schlangen und auch Giftschlangen ernähren. In der Terraristik sind sie bislang wenig bekannt, sie geben jedoch dankbare und faszinierende Pfleglinge ab. Im Reptilium Landau wird diese Art erfolgreich gehalten und nachgezüchtet. von Christian Stepf
Als Mussurana werden mehrere Arten der Gattungen Boiruna und Clelia bezeichnet. Boiruna maculata wurde 1996 als eigene Art von Clelia clelia abgespalten und in eine neue Gattung gestellt (Zaher 1996). Es handelt sich um südamerikanische Schlangenarten aus der Familie der Nattern (Colubridae) und der Unterfamilie der Schneckennattern (Dipsadinae); sie werden in der gemeinsamen Tribus Pseudoboini zusammengefasst.
Der Angola-Python (Python anchietae): Lebensweise, Haltung und Nachzucht im südlichen Afrika
Allmählich wächst unser Wissen zur Haltung und Vermehrung des lange Zeit wenig bekannten Angola-Pythons, Python anchietae, unter Terrarienbedingungen. Dieser Artikel will dazu beitragen – er konzentriert sich vor allem auf Haltungserfahrungen im südlichen Afrika, stützt sich aber auch auf die verfügbare Literatur über die Naturgeschichte dieses Pythons. Unser Autor schildert vor allem seine eigenen Erfahrungen mit der Haltung und Zucht dieser Art, berücksichtigt jedoch zusätzlich Erfahrungsberichte aus Namibia, Europa und den USA. von Martin Jacobs
Nachdem in der REPTILIA bereits zwei Mal erste Erfahrungen mit dem als besonders selten geltenden Angola-Python veröffentlicht wurden (Franz 2003; Borer 2008), will ich in diesem Artikel weitere eigene Erfahrungen vorstellen sowie eine Übersicht über die Haltung und Nachzucht geben. Im ersten Abschnitt werden einige Aspekte der Naturgeschichte von Python anchietae wie Verbreitung, Lebensraum und Größe vorgestellt. Danach folgt ein Abschnitt über die Haltung der Art in menschlicher Obhut. Dabei werden Themen wie der kleine Genpool von Populationen in den Terrarien, geeignete Gehegegrößen, Heizung und Fütterung erörtert. Im dritten Abschnitt werden die Erfahrungen mit der Nachzucht der Art beschrieben, einschließlich der kühleren Haltung im Winter, des Imports von Zuchttieren, der Inkubation von Eiern und der Aufzucht von Jungtieren.
Haltung und Nachzucht des Gemeinen, Gewöhnlichen oder Europäischen Chamäleons (Chamaeleo chamaeleon)
emeines Chamäleon, Gewöhnliches Chamäleon oder Europäisches Chamäleon sind die verbreiteten deutschsprachigen Namen von Chamaeleo chamaeleon. Diese Art hat unsere Vorstellung vom Chamäleon als Tier stark geprägt. Der Gattungsname Chamaeleo ebenso wie die deutsche Bezeichnung Chamäleon rühren vom griechischen „chamai“ für „Boden“ und „leon“ für „Löwe“ her. Chamäleons sind also „Bodenlöwen“ – obwohl sie in aller Regel in Büschen und Bäumen leben. von Markus Grimm
Chamaeleo chamaeleon stammt ursprünglich aus dem nordafrikanischen Raum und wurde in andere Länder eingeführt. So wird angenommen, dass das Chamäleon durch Missionare Mitte des 19. Jahrhunderts als Haustier von Afrika nach Malta eingeschleppt wurde. Sie setzten die Tiere in ihren Gärten aus, von wo aus sie die ganze Insel einschließlich ihrer Nachbarn Comino und Gozo besiedelten. Aus dem südlichen Portugal, der östlichen Hälfte der Algarve, wurde das Europäische Chamäleon 1934 erstmal in einer Arbeit von Alvarez Lopez erwähnt. Themido führt das Jahr 1920 für die Einschleppung der Tiere über die Mündung des Rio Guadiana bei Monte Gordo an.
Die letzten Riesen der Kanaren – Gallotia stehlini in der Natur und in der privaten Zucht
Ein besonderes Farbwunder ist sie sicherlich nicht, dennoch ist jede Gran-Canaria-Rieseneidechse individuell gefärbt: Mal etwas mehr rot, manche besitzen einen deutlich orange gefärbten Kopf, die meisten sind allerdings in einem nüchternen Graubraun gehalten. Aber die größten noch lebenden Kanareneidechsen sind so oder so etwas ganz Besonderes. von Claudia und Andreas Schäberle
Einen ganz großen Schwerpunkt unserer Sammlung nehmen die Echsen der Kanarischen Inseln ein. Neben verschiedenen Arten der Gattungen Chalcides und Tarentola züchten wir auch verschiedene Arten der Kanareneidechsen (Gallotia). In elaphe 3/2019 haben wir die Gattung vorgestellt und unsere Nachzuchterfolge mit den Unterarten von Gallotia galloti beschrieben. Dabei stand mit Teneriffa die größte Kanareninsel im Fokus unserer Berichterstattung. Im Folgenden wollen wir die größte überlebende Art der Kanareneidechsen vorstellen. Natürlicherweise lebt Gallotia stehlini auf der drittgrößten Kanareninsel Gran Canaria. Seit einigen Jahren haben sich auch Bestände auf der zweitgrößten Kanareninsel etablieren können.
Nicht ohne Grund „König“: Haltung und Nachzucht von Königsnattern
Wie viele Terrarianer haben ihr Hobby wohl mit der Haltung von Lampropelten begonnen? Königsnattern sind wunderschöne Terrarienpfleglinge und an Vielfalt kaum zu überbieten. von Leo Spinner
Nur wenige Schlangengruppen wurden schon von so vielen Terrarianern gehalten wie die neuweltlichen Königsnattern der Gattung Lampropeltis. Relativ einfach in der Haltung und vielfältig in ihren Farben, gibt es mit Sicherheit eine Art, Unterart, Lokalform oder Morphe für jeden interessierten Schlangenfreund!
Ein kleiner König im Terrarium: der Stirnlappenbasilisk
Obwohl Stirnlappenbasilisken so faszinierende, beeindruckende Echsen sind, werden sie nur noch selten gepflegt. Dabei handelt es sich bei Nachzuchten um leicht zu haltende Tiere, und die Vermehrung ist problemlos machbar. von Leo Spinner
Mit durchdringenden, leuchtend gelben Augen vor einem Hintergrund in sattem Smaragdgrün – der Stirnlappenbasilisk ist eines der klassischen Naturgeheimnisse des tropischen Regenwaldes. Bei einer solch zeitlosen Schönheit ist es kein Wunder, dass dieses Geschöpf etwas von der Kraft des Mythos behalten hat, der sich um das fiktive reptilische Wesen rankt, nach dem es benannt wurde und von dem es heißt, es könne einen Menschen mit nur einem flüchtigen Blick in Stein verwandeln. Bis heute schreiben einige Ureinwohner im Verbreitungsgebiet der Tiere diesen Echsen besondere Kräfte zu.
Erfahrungen mit Trachylepis dichroma, dem Kenianischen Zebraskink
Ein lebendgebärender Skink, der aus der Terraristik wissenschaftlich beschrieben wurde und durch die unterschiedlichen Färbungen von Jungtieren, Männchen und Weibchen besticht. Vor allem die Männchen beeindrucken mehrmals im Jahr mit einer Prachtfärbung, und die Jungtiere erweisen sich als ausgesprochen gesellig. Es gibt viele Gründe, sich in den Kenianischen Zebraskink zu verlieben! von Ingo Kober
In den letzten Jahrzehnten wurden unregelmäßig Skinke der Art Trachylepis brevicollis aus Ostafrika importiert, ohne dass sich daraus jedoch ein Terrarienstamm etablierte. Ab den 1990er-Jahren wurden immer öfter deutlich abweichend gefärbte Exemplare aus Tansania eingeführt und ebenfalls als T. brevicollis oder auch Euprepes pyrrhocephalus gehandelt. Auffällig war, dass diese Skinke etwas kleiner als typische T. brevicollis waren, eine feinere Rückenbeschuppung aufwiesen und dass die Geschlechter vor allem deutlich anders unterschiedlich gefärbt waren als die üblichen T. brevicollis.
15 Jahre Terrarien für das anspruchsvolle Ambiente
Die Firma „Hoppe-Terrarienbau“ feiert im Jahr 2023 ihr 15-jähriges Jubiläum. Hier stellt der Inhaber seine Firma sowie beispielhaft einige von ihm verwirklichte Terrarienbauprojekte vor. von Reiner Hoppe
Im Landschaftsbau für unsere Terrarien verfügen wir über 200 m2 Produktionsfläche. So können wir 8–10 Terrarien gleichzeitig gut bearbeiten. Mittlerweile haben wir Kunden in neun Ländern Europas beliefert. Die weitesten Lieferungen gingen nach Stockholm (Schweden) und Mallorca. 80 % sind Privatkunden. Dazu kommen Zoos, Zoofachketten und öffentliche Einrichtungen sowie einige Firmen.