Haltung und Nachzucht der Apennin- Gelbbauchunke – Bombina pachypus
In ihrer italienischen Heimat ist die Apennin-Gelbbauchunke stark gefährdet. Im Terrarium lassen diese besonders kontrastreich gefärbten Unken sich aber gut halten und nachzüchten. Ihr taxonomischer Status ist bislang noch umstritten. von Markus Harzdorf
Neben den auch in Deutschland vorkommenden Europäischen Rotbauchunken – Bombina bombina (Linnaeus, 1761) – und Gelbbauchunken – Bombina variegata (Linnaeus, 1758) – gibt es innerhalb Europas noch eine dritte Art, deren Status jedoch umstritten ist. Die Rede ist von der Apennin-Gelbbauchunke oder auch Italienischen Gelbbauchunke. Einige Autoren führen diese als eigenständige Art Bombina pachypus (Bonaparte, 1838) an. Andere Systematiker betrachten diese Unken dagegen als Unterart der Gelbbauchunke, Bombina variegata pachypus. Fakt ist jedoch, dass die Tiere im Verhalten und in ihren Vorlieben sowie in ihrer optischen Erscheinung von normalen Gelbbauchunken abweichen. Auch das natürliche Verbreitungsgebiet beider Formen ist deutlich getrennt und überlappt sich nicht. Während im nördlichen Italien noch die Nominatform Bombina variegata variegata vorkommt, wird diese südlich der Po-Ebene von der Apennin-Gelbbauchunke abgelöst. Deren Verbreitungsgebiet reicht dann bis zum südlichen Kalabrien.
Die Haltung und Nachzucht der Chinesischen Riesenunke – Bombina (Grobina) maxima
Die Chinesische Riesenunke ist leider immer noch recht selten in der Terraristik anzutreffen, obwohl Pflege und Vermehrung recht einfach sind, sofern einige Dinge beachtet werden. Unser Autor berichtet hier über seine Erfahrungen und Beobachtungen in der Haltung und Nachzucht von Bombina (Grobina) maxima (Boulenger, 1905). von Markus Harzdorf
Der zoologische Artname und der deutsche Trivalname deuten es schon an: Diese Unkenart ist im Vergleich zu den anderen Arten der Gattung Bombina „riesig“. Während die allgemein bekannten kleinwüchsigeren Arten ca. 4–5 cm an Körpergröße erreichen, werden Chinesische Riesenunken in der Regel 6–7 cm groß. Überholt werden sie nur von den später beschriebenen Hubei-Rotbauchunken, Bombina (Grobina) microdeladigitora Liu, Hu & Yang, 1960. Diese erzielen locker eine Körpergröße von 8 cm, zählten früher allerdings auch als Synonym von Bombina maxima.
Ein Juwel im Aquaterrarium: Haltung und Nachzucht der Chinesischen Rotbauchunke (Bombina orientalis)
Sie zählt zweifellos zu den beliebtesten Vertretern der Froschlurche in der Terraristik – die Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis). Die Art ist ausgesprochen attraktiv, kann problemlos auch in Gruppen gepflegt werden, ist oft auch am Tag aktiv und lebhaft, leicht zu halten und gut zur Vermehrung zu bringen. Sie ist auch für Einsteiger und Schulzoos ideal, bietet aber auch fortgeschrittenen Amphibienhaltern zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten. von Leandro Bergmann
Begegnungen mit Amphibien und Reptilien erfüllten mich schon früh mit Glück und lösten den Drang nach mehr aus. So ließ es nicht lange auf sich warten, dass ich mir entsprechendes Fachwissen aneignete. Als ich mich bereit fühlte, wagte ich den großen Schritt und schaffte mir eine kleine Gruppe der Chinesischen Rotbauchunke an, die gelegentlich auch als Feuerbauchunke bezeichnet wird. Zunächst pflegte ich ein paar Jahre lang „einfach nur so“, dann fasste ich den Entschluss, mich der Nachzucht anzunehmen. Aktuell befinden sich neben der Chinesischen Rotbauchunke (Bombina orientalis) auch alle Unterarten der Gelbbauchunke (B. variegata), die Apennin-Gelbbauchunke (B. pachypus), die Europäische Rotbauchunke (B. bombina) und die Chinesische Riesenunke (B. maxima) in meiner Obhut. Zudem gibt es in meiner Nähe eine natürliche Population der Europäischen Gelbbauchunke, die ich besonders gerne beobachte. Meine Erfahrungen möchte ich in diesem Artikel weitergeben.
Raubsaurier im Terrarium: der Leopardleguan Gambelia wislizenii
Der Leopardleguan ist fraglos ein Charaktertier unter den nordamerikanischen Echsen. Die auch große Beute wie kleinere Echsen fressende Art ist im Terrarium leicht zu halten und wird ausgesprochen zahm. Dennoch sind regelmäßige Nachzuchten noch immer die Ausnahme, weshalb die Bestände in der Terraristik allmählich zu verschwinden drohen, denn Importe aus den USA sind selten geworden. von Joschka Schulz
Leopardleguane sind in der Terraristik rar geworden, seitdem die kommerziellen Reptilienimporte aus den USA nachgelassen haben. Ich habe die Leguane zuletzt 2015 nachgezogen und gepflegt. Damals wurden sie wenig wertgeschätzt, und oft wurde kaum Interesse dafür gezeigt, da es recht günstige Tiere auf Reptilienbörsen waren. Mit Veränderungen in meinem Bestand auf kleinere Leguane sind sie bei mir durch das Raster gefallen.
Die Tiere, die ich pflegte, lebten mehrere Jahre in einem kleinen Terrarienfachgeschäft, ohne sich fortgepflanzt zu haben. Ich übernahm sie, als die Zoohandlung geschlossen wurde.
Haltung und Nachzucht der Ägyptischen Landschildkröte, Testudo kleinmanni
Die Ägyptische Landschildkröte ist die kleinste Vertreterin der Gattung Testudo. Mit ihrer wunderschönen gelblichen Färbung des Panzers und der besonders hoch gewölbten Form begeistert sie Liebhaber in besonderem Maße. Angepasst an ein extremes Klima in ihren Heimatländern, gilt sie als äußerst sensibel und stellt hohe Ansprüche an die Haltung in menschlicher Obhut. Unsere Autorin, die unter ihrem ehemaligen Namen Franziska Biedenweg in der Terraristik bekannt ist, beschreibt, wie diese bezaubernde kleine Landschildkröte erfolgreich zu halten und zur Vermehrung zu bringen ist. von Franziska Schlorf
Die Ägyptische Landschildkröte (Testudo kleinmanni Lortet, 1883) ist eine bisher noch immer relativ selten in der Terraristik gepflegte Art. Sie erreicht im Durchschnitt eine Körpergröße von etwa 11–13 cm (Weibchen) bzw. ca. 9–11 cm (Männchen), bei einem durchschnittlichen Körpergewicht von 250–350 g (Weibchen) bzw. 120–150 g (Männchen). Das bisher größte dokumentierte Exemplar hat eine Länge von 14,42 cm (Farkas et al. 1997). Die Art ist die kleinste Vertreterin der Gattung Testudo.
Heteropoda lunula - flinke Schönheit aus Malaysia
Die meisten Terrarianer denken bei Spinnen sofort an die zahlreichen Vogelspinnengattungen, wie z. B. Poecilotheria oder Theraphosa, die schon seit Jahrzehnten bei uns gehalten und nachgezogen werden. Jedoch sind neben den mygalomorphen Vogelspinnen immer mehr araneomorphe Arten auf dem Vormarsch in unseren Terrarien. Eine besonders farbenprächtige Vertreterin der Sparassidae ist Heteropoda lunula. von Hannes Driemer
Die Gattung Heteropoda (Latreille, 1804) umfasst derzeit 189 Arten, die größtenteils in Südostasien und Australien, aber mittlerweile auch in Afrika, Südamerika und Teilen Europas (Heteropoda venatoria) beheimatet sind. Sie gehört zur Unterfamilie Heteropodinae, die wiederum der Familie Sparassidae (Riesenkrabbenspinnen) zugeordnet ist. Sparassidae sind, wie alle araneomorphen Spinnen, labidognath, das heißt, dass ihre Cheliceren wie eine Zange gegeneinander arbeiten. Dies unterscheidet sie von den Mygalomorphen (z. B. Vogel- und Falltürspinnen), deren Cheliceren orthognath, also parallel zueinander arbeiten.
Der Große Schwarzkäfer in der Futtertierzucht
Die Larven des Großen Schwarzkäfers, häufig nur als Zophobas bekannt, sind ein für viele Terrarientiere gut geeignetes Futter. Sie sind zwar regelmäßig als große „Würmer“ im Handel zu bekommen, jedoch gelingt auch die eigene Futtertierzucht, wenn man einige grundlegende Regeln beachtet. von Claudia und Andreas Schäberle
„Der Schwabe ist geizig.“
Das ist so nicht ganz richtig, aber in Wahrheit sind wir tatsächlich immer darauf bedacht, die gesamte Haltung unserer Tiere nicht nur artgerecht, sondern auch möglichst kostengünstig zu gestalten. Vor allem für klein bleibende Arten und für eigene Reptilien- und Amphibiennachzuchten ist es nicht immer einfach, geeignetes Futter im Handel zu erhalten.
Haltung und Zucht der Grünen Ameive (Ameiva ameiva) im Zoo Dortmund
Die Grüne Ameive (Ameiva ameiva) ist in der Terraristik ein eher seltener Pflegling. Dabei handelt es sich um eine höchst interessante Art, die sich – ausreichend Platz vorausgesetzt – gut halten und problemlos nachzüchten lässt. Die tagaktiven, bewegungsfreudigen Echsen erlauben zudem spannende Beobachtungen. von Simone Karlowski
Nicht nur in Privathaltung, auch in zoologischen Einrichtungen sind Grüne Ameiven (Ameiva ameiva) lediglich vereinzelt anzutreffen. Gründe dafür gibt es sicher einige, auf die ich im folgenden Text auch weiter eingehen werde. Dennoch halte ich sie für sehr interessante Pfleglinge, die sicher etwas mehr Beachtung vertragen können und sich relativ problemlos halten und auch nachzüchten lassen. Durch ihre Tagaktivität, Bewegungsfreude und Neugier sind sie zudem gut zu beobachten und auch für Schauanlagen geeignet.
Futtermanagement bei Schildkröten und anderen Reptilien – Futterpflanzen und verschiedene Möglichkeiten der Pflanzenkultur
Futtermanagement – eigentlich ein geläufiger Begriff aus dem Bereich Pferdehaltung, Viehhaltung und Landwirtschaft. Häufig geht es um eine Gesamtlösung in Richtung Effizienz, also z. B. um sportliche Leistung oder Milchproduktion. Auf den ersten Blick mag das Wort Futtermanagement für den Bereich der Reptilienhaltung ein wenig übertrieben wirken – hinsichtlich artgerechter und vielfältiger Fütterung kann man sich jedoch schnell verschiedene Aufgaben aufzählen, die mit solch einer „Verwaltung“ des Futters einhergehen. von Thorsten Geier
Eine möglichst große Vielfalt an Pflanzen zu bieten, steht für mich an erster Stelle bezüglich der Ernährung meiner Europäischen Landschildkröten. Mit jeder einzelnen (bzw. neuen oder weiteren) Pflanzenart im Futterplan ermöglichen wir unseren Tieren eine noch abwechslungsreichere Ernährung in menschlicher Obhut.
Elaphe carinata – Neues von einem Klassiker für Kenner
Sie besaß schon immer eine ganz besondere Aura und noch immer ist die Königskletternatter sicher keine Schlange für jedermann. Auch dank terraristisch neuer Lokalformen und Morphen nimmt in letzter Zeit das Interesse an dieser eindrucksvollen, wehrhaften Schlange jedoch deutlich zu und lässt sie in neuem Licht erstrahlen. von Augusta Sacchetta & Mattia Fieramoschi
Elaphe carinata, die Königskletternatter, ist eine große, kräftige und robuste eierlegende Vertreterin der Familie Colubridae. Im Englischen wird sie auch als „stinking goddess“ („Stinkende Göttin“) bezeichnet, im Deutschen entsprechend als Stinknatter, da sie bei Bedrohung einen sehr strengen, moschusartigen Duft aus ihren hoch entwickelten Postanaldrüsen abgeben kann.
Vom ästhetischen Standpunkt aus handelt es sich um absolut faszinierende Schlangen mit leuchtenden Farben, die bei adulten Exemplaren der natürlichen Farbform einen starken Kontrast zwischen Gelb und Schwarz bilden.