Reptilien im Bibelbericht
Wohl kaum ein anderes Buch hat den Verlauf der Menschheitsgeschichte so nachhaltig geprägt wie die Bibel. Sie hat bis heute großen Einfluss darauf, wie wir in unserer westlichen Kultur denken und urteilen. Oft wird angenommen, dass die Schlange im christlich religiösen Weltbild als das Böse schlechthin gesehen wird. Aber stimmt das überhaupt? von Oliver Gius
Die Schlange in der Bibel – sie steht für die Verführung des Menschen, weshalb sie verfolgt und vernichtet werden müsse. Wohl jeder kennt das Bild der Eva, die von der Schlange überlistet wird, von der verbotenen Frucht zu essen.
Die drei Säulen der sachkundigen Vogelspinnenhaltung – Teil 3: Gefahrenabwehr
Beim Thema „Vogelspinnen“ denken wohl die wenigsten Mitbürger zuerst an den Schutz der Spinnen, sondern eher an den von Menschen. Denn für viele gelten diese großen Spinnen als gefährlich. Das ist zwar in der Regel maßlos übertrieben, dennoch sind auch mit Vogelspinnen Unfälle möglich, die es tunlichst zu verhindern gilt. Und auch bei diesem Thema sind gesetzliche Regelungen zu beachten. von Tobias Hauke
Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB; [I12]), §833 heißt es: „Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.“ Egal, ob Hund, Katze oder eben Vogelspinne – die Rechtsnorm unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Tiergruppen und auch nicht, ob die jeweilige Tierart prinzipiell als gefährlich angesehen wird oder nicht – für etwaige Schäden kann normalerweise der Tierhalter haftbar gemacht werden. Und das gilt sowohl für „körperliche Schäden“ (z. B. nach einem Biss) als auch für reine Sachschäden (denkbar wären Einsatzkosten zum Wiedereinfangen eines ausgebrochenen Tieres).
Die drei Säulen der sachkundigen Vogelspinnenhaltung – Teil 2: Artenschutz
Mehrere Vogelspinnenarten fallen unter spezielle Artenschutzgesetze. Welche das derzeit sind und wie man als Halter richtig mit ihnen umgeht, wird im Folgenden erklärt. von Tobias Hauke
Während der Tierschutz das Einzeltier vor Schmerzen, Leiden oder Schäden bewahren soll, will der Artenschutz Tierarten vor dem Aussterben bewahren. Hier geht es also um den Fortbestand einer ganzen Art (oder zumindest Population).
Die drei Säulen der sachkundigen Vogelspinnenhaltung – Teil 1: Tierschutz
Seit den 1980er-Jahren sind Vogelspinnen ein wichtiger Bestandteil der Heimtierhaltung in Deutschland, sie gehören zu den beliebtesten Wirbellosen unter den Terrarientieren. Die große Beliebtheit hängt sicher auch damit zusammen, dass Vogelspinnen vergleichsweise anspruchslos in der Pflege sind. Nichtsdestoweniger gibt es auch für den Vogelspinnenhalter klare Regelungen, die zu beachten sind.
In diesem Titelthema der REPTILIA soll ein Überblick über die wichtigsten gesetzlichen Vorgaben zur Vogelspinnenhaltung gegeben werden. Dafür ist es hilfreich, die Gesetze nach ihrem Zweck zu gliedern: Im Wesentlichen sollen diese dem Tierschutz, dem Artenschutz sowie der Gefahrenabwehr dienen – es gibt also drei übergeordnete Themengebiete, die der sachkundige Vogelspinnenhalter zu berücksichtigen hat. In Teil 1 soll es um die tierschutzrechtlichen Aspekte gehen. von Tobias Hauke
Der Tierschutz hat das Einzeltier, also jedes Individuum im Blick. Die wohl wichtigste Rechtsnorm dazu stellt in Deutschland das Tierschutzgesetz dar, abgekürzt „TierSchG“. Keinem Tier – egal, ob Wirbeltier oder wirbellos – dürfen ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden (TierSchG §1; Internetquelle [I1]). Das TierSchG gliedert sich in 12 Abschnitte und 22 Paragraphen (§§). Bereits in §2 werden richtungsweisende Vorgaben an alle Tierhalter gemacht, darin heißt es [I1]:
Der Amazonas im Wohnzimmer – Erfahrungen mit einer Terrarienanlage für Brauen-Glattstirnkaimane, Paleosuchus palpebrosus
Die private Haltung von Panzerechsen ist in der öffentlichen Diskussion stark negativ behaftet. Hierzu tragen vor allem die medienwirksam öffentlich gewordenen und tierschutzrelevanten Fälle bei, in denen privat gehaltene Panzerechsen entweder entlaufen sind oder aus Gründen des Tierschutzes aus Wohnungen entfernt wurden. Zusätzlich gab es aber auch Fälle, in denen offensichtlich anständige Tierhaltungen in den Medien verrissen und negativ dargestellt wurden. Dabei ist es durchaus möglich, Krokodile im privaten Großterrarium artgerecht und erfolgreich zu pflegen, wie etwa den Brauen-Glattstirnkaiman. von Sebastian Scholz
Negative Berichte über private Krokodilhaltung sind leider nicht ungewöhnlich, zumal Reptilien grundsätzlich häufig für reißerische Schlagzeilen herhalten müssen. Sogar Berichte über die kleinräumigen Vorkommen der in Deutschland ausgesprochen seltenen und streng geschützten Äskulapnatter wurden bereits als „aus dem Ruder gelaufene Artenschutzprojekte“ in den Medien diffamiert. Und das alles nur, um den Gruselfaktor, den das schuppige „Ungeziefer“ ganz unstrittig für viele unserer Mitmenschen bedeutet, zu nutzen und damit ihrem stetig hohen Sensationsbedürfnis gerecht zu werden. Aus diesem Grund haben die miteinander im Wettbewerb stehenden Medien auch oft gar kein Interesse an einer sachlichen und damit langweiligen Berichterstattung.
Der sechste Sinn der Krokodile
Krokodile zählen durch eine Kombination aus perfekt angepasstem Körperbau und hoch entwickelten Sinnessystemen zu den Top-Räubern in ihren Lebensräumen. Neben einem beeindruckenden Seh-, Hör-, und Geruchssinn besitzen Krokodile spezielle Mechanorezeptoren, mit denen Wasseroberflächenwellen wahrgenommen werden können. Obwohl diese Rezeptoren seit dem frühen 20. Jahrhundert bekannt und deren Aussehen und Aufbau bereits detailreich beschrieben worden sind, ist über die Wahrnehmungsempfindlichkeit dieses Sinnessystems annähernd nichts bekannt. Rezente Studien versuchen diese Fragen zu beantworten. von Tobias Machts
Mithilfe der sogenannten „integumentary sensory organs“ (ISOs) können Krokodile Wasseroberflächenwellen wahrnehmen. Diese Rezeptoren befinden sich in der Epidermis, also der Oberhaut, und sind dunkel pigmentiert. Vertreter der Alligatoren und Kaimane (Alligatoridae) besitzen sie nur am Kiefer, vor allem in der Nähe der Zähne. Darüber hinaus sind sie bei den Echten Krokodilen (Crocodylidae) und Gavialen (Gavialidae) auch auf dem restlichen Körper zu finden.
Krokodile, Kaimane & Co.
Mystisch, gefürchtet und bewundert: Krokodile lassen niemanden kalt. Sie gehören zu den weltweit bekanntesten Vertretern der Reptilien, sie haben die Dinosaurier überlebt, drohten dann 65 Millionen Jahre später durch Bejagung fast ausgerottet zu werden, aber viele Arten haben in den letzten 70 Jahren ein erstaunliches Comeback hingelegt. Wer als Reptilienfreund in tropischen und subtropischen Ländern unterwegs ist, wird selten darauf verzichten wollen, Panzerechsen in der Natur zu sehen, und in Zoos gehören sie zum Standardrepertoire, weil jeder Besucher nun einmal ein Krokodil sehen will. In der Terraristik dagegen sind sie umstritten, weil viele Menschen sich nicht vorstellen können oder wollen, dass Privatleute Panzerechsen artgerecht halten können. Können sie aber! von Heiko Werning
Das Tropenhaus im Allwetterzoo Münster war ein magischer Ort meiner Kindheit. Damals, in den 1970er-Jahren, übte es eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich aus. Fernreisen kannte ich nicht, sie waren außerhalb jeder Reichweite. Das Abenteuerlichste, was meine Familie bis dahin gewagt hatte, waren Sommerferien an der holländischen Nordseeküste. Für uns war das genug Exotik – angesichts von Frikandel Speciaal und Patat Oorlog fast schon ein bisschen viel. Auch andere Städte besuchte man damals nicht einfach so. Der Westfale klebt an seiner Scholle. Das Münsteraner Zoo-Tropenhaus war also einzigartig für mich, eine fantastische Welt. Man betrat es durch einen Vorhang aus merkwürdigen schwarzen, ledrigen Lappen und stand plötzlich mitten in einem – ...
Umweltbildung und Datenerhebung: Bells Gelenkschildkröte (Kinixys belliana) im Kavumba Zoo, Uganda
Der Kavumba Zoo im Kavumba Recreation Centre LTD im Distrikt Wakiso in Uganda beherbergt neben weiteren Tierarten eine Gruppe von Bells Gelenkschildkröten (Kinixys belliana). Die Reptilien werden im Zuge von zoopädagogischen Führungen und im Besucher-Tier-Kontakt präsentiert. Eine Chance, um das Verständnis für diese bedrohten Landschildkröten zu wecken und ihren Schutz durch Nachzucht voranzutreiben. von Simone Karlowski
Bei meinem Aufenthalt im Oktober 2022 befanden sich insgesamt 16 Bells Gelenkschildkröten im Kavumba Zoo. Die Gruppe bestand aus drei männlichen und 13 weiblichen Tieren. Ich habe die Schildkröten dieser Gruppe in Zusammenarbeit mit den Tierpflegern zur Datenerhebung und allgemeinen Gesundheitskontrolle begutachtet, gewogen und vermessen. Mit diesem Artikel möchte ich unsere gesammelten Daten und Erkenntnisse mitteilen.
Nachhaltige Terraristik: Kosten und CO2 einsparen
Die aktuelle Energiekrise macht auch vor unserem gemeinsamen Hobby, der Terraristik, nicht Halt. Die Strompreise befinden sich gerade auf astronomischem Niveau, und die Meldungen über Tiere, die mit Verweis auf den Strompreis in Tierheimen abgegeben werden, beginnen sich zu häufen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob eine verantwortliche private Tierhaltung von „energieintensiven“ Arten eigentlich noch eine Zukunft hat und wie sich die finanziellen Belastungen bei gleichbleibend hoher Qualität der Tierhaltung reduzieren lassen. von Thomas Wilms
Die Terraristik ist ohne elektrische Energie nicht denkbar. Beleuchtung, Heizung, Regen- und Nebelanlagen sowie die für einige Arten essenzielle Kühlung lassen sich ohne die Aufwendung beträchtlicher elektrischer Leistung nicht sicherstellen. In diesem Beitrag möchte ich den Weg des DGHT-Sachkundezentrums Niederbayern hin zu einem nachhaltigeren Strommanagement vorstellen.
Energiesparen bei heliophilen Reptilien
Energiesparen oder zumindest kabarettistische Vorschläge dazu sind aktuell eher unfreiwillig neuer Volkssport. Reptilienhalter mit ihrer stromintensiven Beleuchtung hatten schon in der Vergangenheit hohe Stromkosten. Aber gibt es bei der Haltung sonnenliebender Reptilien überhaupt sinnvolle Möglichkeiten, Energiekosten zu sparen? von Sarina Wunderlich
Um es gleich vorab zu sagen: Ich sehe leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten, bei der Haltung von sonnenliebenden Echsen oder Schildkröten Strom zu sparen. Denn die Reptilien benötigen es nun einmal hell und warm – und die Erzeugung von Licht und Wärme verbraucht Energie.