Der richtige Umgang mit Behörden – Tierschutzrecht, Artenschutzrecht, Baurecht …
Die Haltung gerade anspruchsvoller und seltener Tierarten berührt verschiedene Rechtsbereiche. Besonders im Tierschutzrecht (Schutz des Individuums vor mangelhaften Haltungsbedingungen), Artenschutzrecht (Schutz gefährdeter Arten vor dem Aussterben) und auch in anderen Rechtsbereichen, beispielsweise dem Baurecht, kommt es immer wieder zu Konflikten mit den zuständigen Behörden. Viele dieser Konflikte lassen sich aber vermeiden, wenn Sie von Beginn an richtig handeln. von Dietrich Rössel
Tierschutzrecht
Das Tierschutzgesetz verpflichtet Sie, Ihre Tiere artgemäß zu halten und sicherzustellen, dass sie keinen Schmerzen oder Leiden ausgesetzt sind bzw. Schäden erleiden. Wenn Sie Tiere halten, müssen Sie über die hierfür notwendige Sachkunde verfügen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie auch einen förmlichen Sachkundenachweis vorlegen müssen, jedenfalls nicht bei privater Haltung – auch wenn natürlich zum Erwerb des Sachkundenachweises z. B. von DGHT und VDA nur geraten werden kann (siehe dazu www.sachkundenachweis.de).
Der Ruf des Goldes: Herping-Tour zu Bothriechis aurifer
Nur wenig Zeit steht fürs Herping im tropfnassen Nebelwald Guatemalas zur Verfügung – aber eine wunderschöne Grubenotter lockt ... von Kriton Kunz
Über Touren im wunderbaren Guatemala habe ich bereits mehrfach berichtet, sowohl in der REPTILIA als auch in ihren Schwesterzeitschriften. Drei Mal hatte ich jeweils für einen knappen Monat das traumhafte mittelamerikanische Land zwischen Atlantik und Pazifik besucht, die ersten beiden Male nur zusammen mit meiner Frau, die von dort stammt, das dritte Mal auch mit unseren Jungs. Die beiden waren seinerzeit allerdings noch ziemlich klein – jetzt dagegen hatten sie das ideale Alter, all die vielfältigen Eindrücke von Land, Leuten, Kultur, Natur und Tieren aufzusaugen. Also: Im August 2023 stand die vierte Reise an!
Naturschutz auf Guatemaltekisch Das Ein-Mann-Projekt von Gabriel Reyes
Natur- und Artenschutz haben in vielen Ländern nach wie vor nicht den Stellenwert, der ihnen eigentlich zustehen sollte. Oft sind es Einzelkämpfer, die trotz aller Widrigkeiten vorangehen und etwas bewirken – so auch im hier vorgestellten Fall. von Kriton Kunz & Francisco Kunz-Calgua
Da unser Navi zickt, lässt sich das herpetologische Besucherzentrum, das wir unbedingt kennenlernen möchten, nicht ganz einfach finden. Aber freundlich, wie die Chapines – so nennen ihre Nachbarn die Guatemalteken und diese auch sich selbst – nun mal sind, erklärt uns Gabriel Reyes am Handy eben noch einmal geduldig den Weg.
Direkt mit Blick auf den majestätischen Volcán de Agua stellen wir schließlich unseren Pathfinder ab. Noch einige Meter zu Fuß und wir stehen vor dem Eingangstor, neben dem der Name des Projekts prangt: „Los bichos de Diana“, also in etwa „Dianas Tierchen“ oder „Dianas Viecher“. Gabriel öffnet uns einladend mit breitem Lächeln: „Muy bienvenidos, amigos, pasen adelante! – Willkommen, Freunde, nur immer herein!“
Mega! Die Artenvielfalt Guatemalas
Eine riesige Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen- und Tierarten hat es zu bieten, das kleine mittelamerikanische Guatemala. Darunter sind auch sehr viele alte Bekannte aus der Terraristik. von Kriton Kunz
In Guatemala ist nur eines nicht „mega“, und das ist die Landesfläche. Gerade einmal 109.021 km2 umfasst das Land, das somit kaum größer ist als Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Auf dieser verhältnismäßig kleinen Fläche aber hat das subtropische „Guate“ eine unglaubliche Vielfalt in jeder Hinsicht zu bieten, ob kulturell, landschaftlich oder in puncto Biodiversität.
Der Tannenzapfenskink – eine australische Ikone
Der bekannte US-amerikanische Reptilienexperte Karl-Heinz Switak ist im August 2021 verstorben. Karl-Heinz war zeit seines Lebens in aller Welt auf der Suche nach Reptilien unterwegs. Eine seiner letzten Erinnerungen an dieses erfüllte Herper-Leben hat er vor seinem Tod für REPTILIA aufgeschrieben – über seine ersten, ihn prägenden Erinnerungen mit Tannenzapfenechsen. von Karl-Heinz Switak
Shingleback, Shingle-back Skink, Pine Cone Lizard, Stump-tailed Skink, Bobtail und Sleepy Lizard – all das sind umgangssprachliche englische Namen für eines der wirklich ikonischen Reptilien Australiens. Lange Zeit war die Art unter ihrem wissenschaftlichen Namen Trachydosaurus rugosus bekannt, in jüngerer Zeit als Tiliqua rugosa. Vier Unterarten werden üblicherweise anerkannt, von denen drei in Western Australia vorkommen. Die maximale Gesamtlänge liegt bei etwa 46 cm. Normalerweise werden genau zwei lebende Jungtiere im Jahr geboren, manchmal auch nur eines oder selten drei.
Ein Überblick über die Blauzungenskinke und Tannenzapfenechsen der Gattung Tiliqua
Die Familie der Skinke ist mit ca. 1.200 Arten die artenreichste der Echsenfamilien. Die Gattung Tiliqua ist dagegen zwar artenarm, enthält aber besonders charakteristische, weltbekannte, große und kräftige Echsen. Sie gehören ohne Frage zu den echten Echsen-Persönlichkeiten und sind seit Jahrzehnten begehrte Terrarientiere. von Luca Spaczek
Alle Arten der Gattung Tiliqua werden im Deutschen als Blauzungenskinke bezeichnet. Im engeren Sinne versteht man unter diesem Namen allerdings nur die Arten der Gattung Tiliqua abzüglich der Tannenzapfenechse T. rugosa, die aufgrund ihres einzigartigen Aussehens früher auch in die eigene, inzwischen synonymisierte Gattung Trachydosaurus gestellt wurde.
Apocalypse tomorrow? Der Amerikanische Ochsenfrosch in Deutschland
Beeindruckende, hochinteressante Tiere sind sie ja, die Amerikanischen Ochsenfrösche. Leider jedoch haben sie dort, wo sie invasiv auftreten, verheerende Auswirkungen und müssen daher gemäß EU-Richtlinie bekämpft werden. Eine Sisyphos-Arbeit, bei der wir in Deutschland gerade den Wettlauf mit der Zeit zu verlieren drohen. von Francisco Kunz Calgua
Klamme 8 °C ist es kalt in dieser Novembernacht. Fieser Wind treibt uns beißenden Regen ins Gesicht. Eigentlich säßen wir lieber gemütlich zu Hause, aber wir (mein Vater und ich) arbeiten uns in Wathosen Schritt für Schritt durch den Uferbereich eines Sees in Südwestdeutschland. Die Lichtkegel unserer Lampen streifen Seerosenblätter und Matten anderer Wasserpflanzen, die sich an der Oberfläche gebildet haben.
Überall leuchten sie auf, die Augen der frisch umgewandelten Ochsenfrösche. Sie sitzen zu Dutzenden allein hier auf ein paar Quadratmetern auf Strukturen an der Wasseroberfläche und am dicht bewachsenen Ufer – insgesamt müssen es Tausende sein, nur an diesem einen See. Die regnerische Nacht nützen sie offenbar auch, um über Land abzuwandern, denn wir finden sie später selbst recht weit vom Ufer entfernt.
Tierisch invasiv!
Invasiv auftretende Neubürger unter den Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen sorgen in Zeiten der Globalisierung zunehmend für massive Probleme. Darunter befinden sich auch Arten, die Aquarianer und Terrarianer doch eigentlich lieben ... von Kriton Kunz & Francisco Kunz Calgua
„Zuagroaste“ nennen die Bayern solche Leute, die nicht aus ihrer Region stammen, sich dort jedoch niedergelassen haben – und die aus der misstrauischen Sicht der Ureinwohner so einiges durcheinanderbringen. Zugereiste aus der Tier- und Pflanzenwelt sind mittlerweile weltweit allgegenwärtig und dominieren Lebensräume teilweise deutlich, auch bei uns in Deutschland. Wer das nicht glaubt, mag einmal an einem lauen Sommerabend an einen idyllischen Badesee in Südwestdeutschland pilgern. Das Auto besser nicht unter den Schlafbäumen der Halsbandsittiche abstellen, sonst hinterlassen die Vögel unerwünschte Andenken darauf. Parken Sie lieber hinten am Weg, im Schatten der Robinien, wo das Indische Springkraut so hübsch blüht – aber passen Sie auf, dass Sie dem fiesen Bärenklau nicht zu nahe kommen!
Wirbellose als Fressfeinde (Prädatoren) von Reptilien
Die meisten Terrarianer betrachten Spinnen und Insekten als Futtertiere für Reptilien. Es kann aber auch umgekehrt sein – manch wirbelloser Räuber schlägt gerne zu, wenn er ein kleines Reptil überwältigen kann. Unser Autor hat lange Zeit in Syrien gelebt; dort gelangen ihm faszinierende Beobachtungen. von Hans Esterbauer
Die Bezeichnung Prädator kommt vom lateinischen „praedatio“ für „Plündern“, „Beutemachen“ oder „Rauben“. In der Biologie wird im Allgemeinen ein Lebewesen so bezeichnet, das ein anderes zum Zweck der Nahrungsaufnahme nutzt und dabei meist tötet. Das „Opfer“ eines Prädators ist dessen Beute (Taylor 1984).
Die Chamäleons Europas
Zwei Chamäleonarten sind in Europa heimisch: Das Europäische Chamäleon (Chamaeleo chamaeleon) und das Basiliskenchamäleon (Chamaeleo africanus). Leider sind die Vorkommen beider Arten stark bedroht. Reptilienfreunde auf Reisen sollten ihren Teil dazu beitragen, die Situation dieser charismatischen Echsen nicht noch weiter zu verschlechtern. von Benny Trapp
Der Name „Europäisches Chamäleon“ für Chamaeleo chamaeleon ist im Grunde etwas irreführend, denn bei diesem handelt es sich gar nicht – wie die Bezeichnung suggerieren könnte – um eine rein europäische Art. Vielmehr ist Ch. chamaeleon zwar auch in Europa verbreitet, sehr wahrscheinlich auf unserem Kontinent aber nirgendwo natürlichen Ursprungs.