16 Quadratmeter Terrarianerglück Umzug mit einer Terrarienanlage für nordamerikanische Kleinleguane
Der Traum jedes Terrarianers ist frei gestaltbare Fläche irgendeiner Form. Durch den Umzug in ein neues Heim stand unserem Autor ein neuer Raum zur Verfügung, den er für seine Reptilien herrichten konnte. Der Umbau der alten Terrarienanlage zu einer neuen für die aktuellen Bedürfnisse konnte beginnen. Ein in vielerlei Hinsicht lehrreiches Unterfangen. von Joschka Schulz
Man lernt nie aus, erst recht nicht als Terrarianer. Aber in meinem ehemaligen Terrarienraum habe ich über die Jahre einen Arbeitsablauf ausgefeilt, der Sinn ergeben hat. Wichtig bei der Neukonzeptionierung für den neuen Raum ist, dass man sich bei einem solchen Projekt nicht von anderen Menschen reinreden lässt. Ich habe die letzten Jahre nun einmal meine Erfahrungen gemacht und baue darauf mein eigenes, neues System auf, denn ich weiß am besten, wie meine Terrarienhaltung funktioniert und wie nicht. Was man an den Ergebnissen deutlich sieht.
Herping vor der Haustür – unterwegs in Norddeutschland
Nur Weiden, Acker, Industrie? Keineswegs! Auch Norddeutschland hat trotz intensiver Landwirtschaft und dicht besiedelter Regionen viele Naturhighlights zu bieten und ist die Heimat für eine ganze Reihe von Amphibien- und Reptilienarten. Vom spektakulär blauen Moorfrosch bis zur Kreuzotter bieten sich hier auch in Lockdown-Zeiten aufregende Herping-Möglichkeiten. von Benny Trapp
Nordrhein-Westfalen
Mit knapp 18 Millionen Einwohnern ist NRW das bevölkerungsreichste Bundesland und gehört zusammengenommen sogar zu den 30 größten Metropolregionen weltweit. Geschuldet ist dies der frühen Industrialisierung, die bis heute einen entsprechenden Einfluss auf Natur und Landschaft hat. Ohne die dauerhafte Entwässerung weiter Teile des Ruhrgebiets durch Abpumpen und Kanalisierung der Fließgewässer würden beispielsweise etliche Städte, die während der aktiven Bergbauzeit unterhalb des Grundwasserspiegels erbaut wurden, schlicht überflutet. Entstehen würde eine gigantische Seenplatte, auf deren Grund ganze Großstädte wie Essen liegen würden. Durch den Kohlebergbau wurde die Erdoberfläche in einigen Regionen um weit mehr als 15 m gesenkt. Nichts hier ist also, insbesondere auch in den großflächig abgebauten Braunkohlerevieren, noch irgendwie natürlichen Ursprungs.
Herping vor der Haustür – unterwegs in Süd- und Mitteldeutschland
Zwischen Alpen, Thüringer Wald und Mittelrheintal liegen nicht nur einige der bekanntesten Touristenregionen Deutschlands, sondern auch zahlreiche interessante Ziele für Tagesausflüge. Für Amphibien- und Reptilienfreunde gibt es hier viel zu entdecken. Neben klassischen Ausflugszielen lohnen mitunter auch Steinbrüche oder die Umgebung von ehemaligen Truppenübungsplätzen die Suche. von Benny Trapp
Im Folgenden möchte ich ein paar Anregungen geben, wie man sich auch ohne Fernreise das Leben etwas versüßen kann, ohne dabei verantworten zu müssen, dass bestimmte Naturbereiche überlaufen werden. In diesem Artikel sollen zunächst der Süden und die Mitte Deutschlands behandelt werden.
Draußen vor der Tür – es kommt drauf an, was dort passiert
Die zweite Corona-Welle ist da, der zweite Lockdown auch, und niemand weiß, wann man wieder problemlos reisen können wird. Je nach Wohnort darf man mitunter nicht einmal weiter als 15 Kilometer wegfahren. Keine Chance also, Amphibien und Reptilien in freier Natur zu beobachten? Von wegen! Spannende Entdeckungen lassen sich immer machen. Aber bitte rücksichtsvoll, der Natur und den Tieren gegenüber! Naturfotograf Benny Trapp weiß, wie’s geht. von Benny Trapp
Herping vor der Haustür – das klingt für manche leichter als für andere, je nachdem, wo man halt zu Hause ist. Wohnt man mitten in der City, wird man es gewöhnlich schwerer haben, Wildtiere in Fußentfernung zu beobachten, als am Stadtrand oder auf dem Land. Aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel, denn einige Amphibien und Reptilien haben es durchaus geschafft, bis in die Zentren der Zivilisation zu gelangen und sich dort zu etablieren.
Ein zweites langes Leben – Präparation von Vogelspinnen und Skorpionen
Auch das bestgepflegte Terrarientier stirbt eines Tages. Mancher Besitzer wünscht sich, den wirbellosen Pflegling dauerhaft als Präparat zu behalten. In Museumssammlungen sind Präparationen von Wirbellosen weit verbreitet, allerdings geht es dabei nicht um eine attraktive Präsentation. Aber auch diese ist möglich! von Jörg Petzold
Seit 17 Jahren präpariere ich hauptberuflich wildlebende Tiere, meist Säugetiere und Vögel, aber auch Haustiere. Darunter fallen neben Hermelin, Fuchs, Fasan und Co. auch nicht alltägliche Aufträge, wie z. B. Ganzpräparate von Bär, Keiler und Biber oder auch in zunehmender Anzahl Tiere aus Terrarienhaltung, von Schlangen über Echsen bis hin zu Schildkröten.
Leopardgeckos der Gattung Eublepharis – Arten und Lebensräume
Derzeit sind sechs Leopardgecko-Arten der Gattung Eublepharis beschrieben, die in Südwest- und Südasien verbreitet sind. Entgegen dem weit verbreiteten Bild in der Terraristik bewohnen sie keineswegs nur steinige Halbwüsten. Der „normale“ Leopardgecko E. macularius kommt in einem breiten Spektrum von Lebensräumen vor, während seine Verwandten mitunter gänzlich andere Lebensraumtypen bevorzugen. Schlüsselfaktor ist hierbei immer das Klima. von Frank Krönke
Es sind derzeit sechs Leopardgeckoarten beschrieben: Der Iranische Fettschwanzgecko (E. angramainyu), der Pakistanische oder Gewöhnliche Leopardgecko (E. macularius), der Turkmenische Leopardgecko (E. turcmenicus), der Westindische Leopardgecko (E. fuscus), der Satpura-Leopardgecko (E. satpuraensis) und der Ostindische Leopardgecko (E. hardwickii).
Im Deutschen werden alle Geckos der Gattung Eublepharis sowohl als Fettschwanzgeckos als auch als Leopardgeckos bezeichnet (z. B. Seufer et al. 2005). Ein guter Bestimmungsschlüssel für die Arten wurde von Mirza et al. (2014) publiziert.
Auf Kriegsfuß mit dem Goldfisch
Gebietsfremde Arten sind am Alpenfluss Inn mittlerweile mehr Regel als Ausnahme. Egal ob Schildkröte, Aquarien-, Teich- oder Besatzfisch – sie alle stellen eine ernste Bedrohung für die heimische Artenvielfalt dar. Doch das Eindämmen der „invasiven Arten“ gleicht einer Sisyphos-Arbeit. von Lisa Reggentin
Wege kontrollieren, Pflanzen beschneiden, Infotafeln aufstellen, Müll einsammeln und über die Verhaltensregeln in der Natur informieren. So oder ähnlich sieht ein normaler Arbeitstag in einem Schutzgebiet aus. Hin und wieder sind die Aufgaben im Alltag der Schutzgebietsbetreuer*innen aber weitaus kniffliger – und der Erfolg ist nicht immer garantiert: Gemeint ist der Kampf gegen invasive gebietsfremde Arten (Invasive Alien Species). Diese siedeln sich neu auf einem Territorium an, das eigentlich nicht zu ihrem ursprünglichen Lebensraum zählt. Zu den sogenannten Neophyten gehören laut Definition alle Pflanzen, die nach 1492 – dem Jahr der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus – bewusst oder unbewusst in ein neues geografisches Gebiet gelangt sind. Bei Tieren spricht man dann von Neozoen.
Echte Boas (Unterfamilie Boinae) – ein Überblick
Boas zählen zu den Evergreens der Terraristik. Heute gelingt sogar die Nachzucht solcher Spezies, die sich bis vor einiger Zeit nicht einmal langfristig halten ließen. Auch die Erhaltungszucht bedrohter Arten und Unterarten gewinnt an Bedeutung. von Kriton Kunz
Boa constrictor ist wohl der einzige wissenschaftliche Name einer Schlange überhaupt, der selbst Laien ein Begriff ist. Er steht im Mainstream schon immer stellvertretend für Exotik, Gefahr aus dem Hinterhalt, eine „Würgeschlange“ mit gewaltiger Kraft – ein sehr schräges Bild dieser Art und ihrer Boa-Verwandtschaft, das sich da im öffentlichen Bewusstsein etabliert hat.
Die Amerikanischen Erdschildkröten Kolumbiens
Aus der Gattung Rhinoclemmys ist in der Terraristik vor allem die Pracht-Erdschildkröte (R. pulcherrima) etabliert. Die Amerikanischen Erdschildkröten umfassen jedoch noch etliche weitere, teils hochattraktive Arten – mit Kolumbien als einem Hotspot ihrer Diversität, wie unser dort heimischer Autor zu berichten weiß. von Jorge Cañas-Orozco
In der Mythologie des Hinduismus ruht die Erde auf vier Elefanten, die von einer Schildkröte getragen werden. Ganz ähnlich verhält es sich in der Tradition einiger Stämme der nordamerikanischen Ureinwohner, nur dass der Planet hier direkt auf dem Panzer des Reptils ruht. Die japanische Mythologie wiederum gibt nicht der Erde, sondern dem Paradies der Unsterblichen einen Platz auf der Schildkröte. Ähnliche Geschichten entstanden im Lauf der Zeiten rund um den Globus.
Amerikanische Erdschildkröten der Gattung Rhinoclemmys – von Wegwerfware und Einhörnern
Sie sind die Erdferkel unter den Schildkröten – und gleichzeitig perfekte Terrarientiere für Freunde terrestrisch lebender Schildkröten, die keine Freilandanlagen besitzen. Dabei haben Amerikanische Erdschildkröten der Gattung Rhinoclemmys bisher leider zu wenig Aufmerksamkeit in der Terraristik erhalten. Weil sie zu häufig und zu billig angeboten werden – oder gar nicht. von Stephan Ettmar
Erdschildkröten der Neuen Welt werden taxonomisch in der Gattung Rhinoclemmys zusammengefasst. Sie gehören stammesgeschichtlich zu den Altwelt-Sumpfschildkröten (Geoemydidae), die ihren Verbreitungsschwerpunkt sonst eigentlich in Südostasien haben. Innerhalb dieser Familie werden sie jedoch als eigene Subfamilie angesehen, die nicht näher mit den in der Alten Welt vorkommenden Arten verwandt ist. Sie bilden also sozusagen das Gegenstück zu den Europäischen Sumpfschildkröten (Emys sp.), welche die einzigen Vertreter der Neuweltlichen Sumpfschildkröten (Emydidae) in der Alten Welt sind.